Grbic erlebt gegen Rapid "magischen Abend"
"Es war ein magischer Abend", betonte Grbic, der im neunten Pflichtspiel für seinen neuen Arbeitgeber erstmals traf.
Zuletzt in der Liga hatte er erstmals nicht von Anfang spielen dürfen und auch noch als "Joker" wegen eines Ellbogenchecks die Rote Karte gesehen. Dafür wurde er zuerst für drei Partien und nach einer erfolgreichen Berufung für zwei Spiele gesperrt. Eine zusätzliche Partie wurde bedingt verhängt. Den Ausschluss und seine torlose Zeit machte er nun vergessen. "Es ist für jeden Stürmer wichtig Tore zu schießen, dass es endlich geklappt hat, freut mich immens", sagte der von Lorient bis Sommer ausgeliehene ÖFB-Stürmer.
Grbic: "Sehr spezieller Moment"
Es sei ein "sehr spezieller Moment" und ein "unglaubliches Gefühl" gewesen, das er beinahe schon vergangene Woche in Wien erlebt hätte, wo ein regulärer Treffer wegen Abseits aberkannt worden war. Grbic blieb nach Dasa-Zuspiel im Abschluss eiskalt, ließ Niklas Hedl keine Chance (3.). "Das Tor hat uns extrem viel Selbstvertrauen gegeben", meinte der neunfache ÖFB-Teamstürmer. Er biss durch, obwohl er schon zur Pause über Adduktorenprobleme geklagt hatte. "Adrian ist viel infrage gestellt worden, aber das Tor hat er super gemacht, das freut mich sehr für ihn", kamen auch von Trainer Thomas Letsch lobende Worte.
Doch nicht nur das Ende von Grbic' Torflaute war im Lager von Vitesse, für das auch Matus Bero (19.) traf, wichtig. Noch entscheidender war der historische Einzug ins ECL-Achtelfinale und das Ende einer sechs Partien andauernden Sieglosserie mit fünf Niederlagen. "Ich freue mich sehr für die Mannschaft, dass wir unsere lange Durststrecke endlich beendet haben", so Grbic. Damit konnte auch Letsch Luft verschafft werden, der zumindest laut Medienberichten zuletzt in die Kritik geraten war.
Ex-Austria Coach Letsch: "Sieg fühlt sich super an"
Letsch betonte, dass das nur ein Thema der Presse gewesen sei. "Es ist sehr viel negativ über uns gesprochen worden, ich habe aber nicht das Gefühl gehabt, dass wir ein Problem im Team haben. Ich habe gewusst, dass die Mannschaft intakt und gut ist", sagte der Ex-Austria-Coach. Der Sieg fühlte sich für ihn "super" an. "Es war ein absolut schöner Abend, wir haben wieder einmal gezeigt, dass europäische Nächte im GelreDome was Besonderes sind." Die Oberhand habe man über zwei Spiele gesehen "völlig verdient" behalten.
Im Achtelfinale könnte es mit dem LASK neuerlich einen Gegner aus Österreich geben, die Linzer sind eine von acht Mannschaften, die am Freitag bei der Auslosung gezogen werden können. "Wir nehmen jede Hürde an, wenn wir so spielen, wird es für jeden schwer gegen uns", blickte Grbic optimistisch nach vorne. Für Letsch hätte ein neuerliches Duell mit einem Club aus der Bundesliga seinen Reiz, er wollte nur ein Aufeinandertreffen mit Gruppengegner Stade Rennes nicht.
Gleich vier von 16 Teams im Achtelfinale kommen aus den Niederlanden, die in der UEFA-Fünf-Jahreswertung vor Österreich Siebenter ist. "Das ist schon spektakulär", betonte Letsch. Richtig zum Feiern war ihm nicht nur aufgrund des anstehenden Ligaderbys gegen Nijmegen nicht zumute. Der Ukraine-Krieg ist großes Thema. "Das ist eine Situation, die keiner möchte und bedrohlich ist. Der Tag hat fürchterlich angefangen und zumindest sportlich gut geendet", sagte der Vitesse-Coach. Und Grbic ergänzte: "Jeder weiß was dort momentan abgeht, wir haben uns aber komplett auf das Spiel konzentriert und das hat man am Platz gesehen."
Zusammenfassung
- Persönliche Ladehemmung beendet und seinen Ex-Club Rapid aus dem Bewerb geschossen: Adrian Grbic wird den Donnerstag lange in Erinnerung behalten. Der 25-jährige Wiener legte mit seinem frühen Treffer beim 2:0-Erfolg von Vitesse Arnheim im Sechzehntelfinal-Rückspiel der Fußball-Europa-Conference-League im GelreDome den Grundstein für den Aufstieg.