Zwölf Festnahmen bei Demonstration gegen Netanyahu
In Israel haben erneut tausende Demonstranten den Rücktritt von Regierungschef Benjamin Netanyahu gefordert. Trotz einer Hitzewelle versammelten sich am Samstagabend mehrere tausend Menschen vor der offiziellen Residenz des Regierungschefs in Jerusalem und hunderte weitere vor Netanyahus Privatresidenz im Küstenort Caesarea. Nach Angaben der Polizei wurden zwölf Demonstranten festgenommen.
Unter den Festgenommenen war ein in Israel bekannter Performance-Künstler, der das Ganzkörperkostüm einer nackten Frau trug. Er war in der Vergangenheit schon häufig mit der Figur namens "Shoshke" aufgetreten. Auf Videos war zu sehen, wie er rief: "Anstatt unseren korrupten Ministerpräsidenten festzunehmen, (...) werde ich festgenommen!"
In einer Mitteilung der Polizei hieß es, die Aufmachung des Künstlers könne als sexuelle Belästigung gesehen werden. Die Frau des Ministerpräsidenten, Sara Netanyahu, hatte im vergangenen Monat gesagt, sie fühle sich durch Slogans und Symbole bei den Protesten in Jerusalem sexuell belästigt. Demonstranten hatten etwa Ballons in Penisform mit sich getragen.
In Israel gibt es seit Wochen jeden Samstag Proteste gegen Netanyahu, der wegen Korruption angeklagt ist und zudem wegen seiner Corona-Politik in der Kritik steht. Viele Demonstranten werfen dem Regierungschef vor, die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu rasch gelockert und so eine zweite Infektionswelle ausgelöst zu haben. In Israel starben bereits etwa tausend mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen.
Zusammenfassung
- In Israel haben erneut tausende Demonstranten den Rücktritt von Regierungschef Benjamin Netanyahu gefordert.
- Trotz einer Hitzewelle versammelten sich am Samstagabend mehrere tausend Menschen vor der offiziellen Residenz des Regierungschefs in Jerusalem und hunderte weitere vor Netanyahus Privatresidenz im Küstenort Caesarea.
- In Israel starben bereits etwa tausend mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen.