Maßnahmen gegen die Algenpest in der Bretagne gefordert
Bisherige Maßnahmen seien unzureichend und missachteten EU-Vorgaben. Grenzwerte für Nitrat würden überschritten und die Ausbreitung der Algen nehme teils weiter zu. Die Massentierhaltung mit ihren nitratreichen Abwässern steht in der Bretagne seit Jahrzehnten als Verursacher der jährlich wiederkehrenden Algenpest an etlichen Stränden am Pranger. Mehr als die Hälfte der französischen Schweineerzeugung und ein Drittel der Geflügelzucht ist in der Bretagne angesiedelt, ebenso wie knapp ein Viertel der Milcherzeugung.
Umweltverbände erwirkten in den vergangenen Jahren bereits etliche Gerichtsentscheide, aber trotz staatlicher Aktionspläne zur Verringerung der Nitratbelastung und einer strikten Reglementierung zum Ausbringen von Gülle hat sich die Problematik nicht grundlegend verbessert. Wenn die Algen an den Stränden absterben und verfaulen, entstehen giftige Gase, die schon den Tod zahlreicher Wildschweine verursacht haben und auch für Menschen lebensgefährlich werden können. Mit Millionenaufwand schaffen die Behörden jedes Jahr per Radlader Tausende Tonnen an Algen von den Badestränden weg.
Zusammenfassung
- Das Verwaltungsgericht in Rennes hat den Präfekten der Bretagne angewiesen, innerhalb von zehn Monaten Maßnahmen zur Verringerung der Nitratbelastung durch die Landwirtschaft zu ergreifen, um die Ausbreitung von Grünalgen an der Küste zu stoppen.
- Die Bretagne ist ein bedeutendes Zentrum der französischen Tierhaltung, mit über der Hälfte der Schweineerzeugung und einem Drittel der Geflügelzucht, was zur Überschreitung der Nitratgrenzwerte und zur Missachtung von EU-Vorgaben führt.
- Die verrottenden Algen an den Stränden setzen giftige Gase frei, die bereits Todesfälle bei Wildschweinen verursacht haben und auch für Menschen lebensgefährlich sein können.