Ukraine will in Jeddah See- und Luft-Waffenruhe vorschlagen
Nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff steht dabei der Austausch über "Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und eine erste Waffenruhe" im Mittelpunkt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj traf am Nachmittag in Saudi-Arabien ein, wo er zunächst den saudi-arabischen Kronprinzen und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman treffen wollte. "Die Ukraine bemüht sich seit der allerersten Sekunde des Krieges um Frieden", schrieb Selenskyj am Montag im Onlinedienst Telegram. Kiew habe "stets erklärt", dass der Krieg "ausschließlich (...) auf Russlands Betreiben weitergeht".
Zur ukrainischen Delegation in Jeddah sollten unter anderen der Chef der Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, Außenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umerow gehören. Für die USA werden dieselben Regierungsvertreter verhandeln, die in Saudi-Arabien bereits im Februar Gespräche mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und weiteren russischen Vertretern geführt hatten. Zur US-Delegation gehören auch diesmal Außenminister Marco Rubio, der am Sonntag nach Jeddah aufgebrochen war, sowie der Chef des Nationalen Sicherheitsrats, Mike Waltz.
Rubio äußerte die Hoffnung, dass bei den Gesprächen eine Lösung hinsichtlich der Aussetzung der US-Militärhilfe für Kiew erzielt werden kann. Er hoffe, dass die Frage der ausgesetzten Hilfe gelöst werden könne, sagte der US-Außenminister am Montag vor Journalisten im Flugzeug auf den Weg zum Verhandlungsort. "Was morgen passiert, wird dafür eindeutig entscheidend sein."
Positiv wertete Rubio, dass die Ukraine bei den Gesprächen eine teilweise Waffenruhe mit Russland in der Luft und zur See vorschlagen will. "Ich sage nicht, dass das allein genug ist, aber es ist die Art Zugeständnis, die man braucht, um den Konflikt zu beenden", sagte Rubio.
Selenskyj könnte Rohstoffabkommen mit USA unterzeichnen
Bei den Gesprächen im am Roten Meer unweit der für Muslime heiligen Stadt Mekka gelegenen Jeddah sollte nach Angaben des US-Sondergesandten Witkoff der Austausch über "Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und eine erste Waffenruhe" im Mittelpunkt stehen. Auf die Frage eines Journalisten, ob die Ukraine bei den Gesprächen das geplante Rohstoffabkommen mit den USA unterzeichnen werde, sagte Witkoff: "Ich glaube, Selenskyj hat angeboten, es zu unterzeichnen, und wir werden sehen, ob er Wort hält."
US-Präsident Donald Trump hat sich im Vorfeld der Gespräche zuversichtlich gezeigt, dass die Ukraine ein Abkommen über Bodenschätze mit seinem Land unterzeichnen werde. "Sie werden das Mineralienabkommen unterzeichnen, aber ich möchte, dass sie Frieden wollen... Das haben sie bisher nicht in dem Maße gezeigt, wie sie es sollten", sagte er am Sonntag (Ortszeit) an Bord der Regierungsmaschine Air Force One. Von den Gesprächen mit ukrainischen Regierungsvertretern in Saudi-Arabien erwartet Trump "gute Ergebnisse": "Ich glaube, dass diese Woche einige sehr große Dinge passieren könnten. Ich hoffe es", so Trump weiter.
Saudi-Arabien hat sich seit Trumps Amtsantritt zu einem wichtigen Ort der US-Diplomatie entwickelt. Im Februar fanden dort die ersten Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der USA seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor drei Jahren statt.
Zusammenfassung
- Die Ukraine plant, bei den Gesprächen in Saudi-Arabien eine Waffenruhe in der Luft und zur See vorzuschlagen, die als einfach umsetzbar und überwachbar gilt.
- Präsident Selenskyj ist in Saudi-Arabien eingetroffen, um mit dem Kronprinzen Mohammed bin Salman und US-Vertretern über ein Friedensabkommen zu diskutieren.
- Ein mögliches Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA könnte während der Gespräche in Jeddah unterzeichnet werden, was von US-Präsident Trump positiv bewertet wird.