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Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten in Bangkok

Bei neuen Protesten gegen die Regierung und das Königshaus in Thailand ist es in Bangkok zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Mindestens 30 Menschen wurden verletzt. Die Sicherheitskräfte setzten am Samstag vor dem Großen Palast in der Hauptstadt Gummigeschosse, Tränengas und Wasserwerfer ein.

Zuvor hatten die Demonstranten eine vor dem Palast errichtete Barrikade aus Containern durchbrochen. Zudem warfen sie Molotow-Cocktails auf Polizisten. Am Sonntag wurden 20 Personen wegen Unruhestiftung und Majestätsbeleidigung festgenommen.

In Thailand kommt es seit Juli immer wieder zu Protesten, an denen sich vor allem junge Leute beteiligen. Sie richten sich gegen die vom Militär kontrollierte Regierung und zunehmend auch gegen das jahrzentelang als unangreifbar geltende Königshaus. Sie fordern dessen Reform und die Abschaffung des Paragrafen 112 des thailändischen Strafrechts. Dieses verbietet faktisch jede Kritik am Königshaus und der Monarchie.

Verstöße gegen Paragraf 112 können mit bis zu 15 Jahren bestraft werden, die Behörden nutzen den Paragrafen oft, um gegen Kritiker vorzugehen. Auch mehrere Aktivisten der Protestbewegung sind derzeit unter dem Vorwurf Majestätsbeleidigung in Untersuchungshaft. Mit Blick auf die Festgenommenen riefen die Demonstranten am Samstag immer wieder: "Lasst unsere Freunde frei."

Samtaag Abend wurden bei einer Protestkundgebung, an der rund 1000 Demonstranten teilnahmen, in den Straßen Bangkoks aufgestellte Porträts des Königs beschädigt.

König Maha Vajiralongkorn (Rama X.) war zum Zeitpunkten der gewaltsamen Auseinandersetzungen nicht in Bangkok. Er besuchte nach offiziellen Angaben die historische Stadt Ayutthaya, die etwa 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt liegt.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei neuen Protesten gegen die Regierung und das Königshaus in Thailand ist es in Bangkok zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen.
  • Die Sicherheitskräfte setzten am Samstag vor dem Großen Palast in der Hauptstadt Gummigeschosse, Tränengas und Wasserwerfer ein.
  • Sie fordern dessen Reform und die Abschaffung des Paragrafen 112 des thailändischen Strafrechts.