Zahnärzte warnen vor Versorgungsengpässen
Die Situation werde dadurch verschlimmert, dass seit einigen Jahren bei den Aufnahmeverfahren zum Zahnmedizinstudium nicht mehr wie früher 75 Prozent der Studienplätze für Inländer reserviert sind. Mittlerweile würden die Unis zunehmend angehende Zahnärzte aus dem deutschsprachigen EU-Raum ausbilden, deren Versorgungswirksamkeit in Österreich fraglich sei. Gleichzeitig ziehe der Nachwuchs das Wahlzahnarztsystem dem Kassenvertrag vor.
Das "sollte den Sozialversicherungsträgern zu denken geben", so ÖZAK-Kassenreferent Martin Hönlinger, der kritisierte, dass man dort versuche, Zahnärzte per Einstiegsprämie "in ein derzeit unattraktives Kassenvertragssystem zu locken und sie dort zu binden", statt die Kassenverträge attraktiver zu gestalten. Gesundheitsministerium und ÖGK sollten nun gemeinsam mit der Zahnärztekammer daran arbeiten, "die zahnärztliche Versorgung im Land langfristig zu sichern", so der Appell der ÖZAK.
Zusammenfassung
- Die Österreichische Zahnärztekammer (ÖZAK) warnt vor anstehenden Versorgungsengpässen, da zehn Prozent der Kassenstellen derzeit nicht besetzt oder sogar unbesetzbar sind.
- In den nächsten zehn Jahren erreicht die Hälfte der Zahnärzte das Pensionsalter, während der Nachwuchs das Wahlzahnarztsystem dem Kassenvertrag vorzieht.
- Die Situation wird durch die Änderung der Aufnahmeverfahren zum Zahnmedizinstudium verschärft, bei denen nicht mehr 75 Prozent der Studienplätze für Inländer reserviert sind.