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WWF tritt für konkretere Bodenschutz-Ziele ein

19. März 2025 · Lesedauer 2 min

Der WWF hat die Vorhaben der Regierung beim Bodenschutz analysiert und fordert sowohl konkretere Ziele wie auch eine Nachschärfung der bereits bestehenden. 28 Punkte wurden untersucht, dabei wurden nur sieben "neue und positive" Vorhaben registriert, wie aus der Bewertung der Umweltschutzorganisation hervorgeht. Der Großteil der Punkte (17) schreibe hingegen bisherige Versprechen nur vage fort. Vier weitere Regierungspläne bewertet der WWF hingegen als "eindeutig negativ".

So würden laut dem aktuellen Umweltbericht alleine durch die Lobau-Autobahn rund 130 Hektar an landwirtschaftlichen Flächen verloren gehen. Ebenso kritisch sieht der WWF die angestrebte Beschleunigung von Bauverfahren. "Hier drohen unter dem Deckmantel der Vereinfachung wichtige Umweltstandards untergraben zu werden", warnte WWF-Bodenschutz-Sprecher Simon Pories.

Die 28 Punkte beziehen sich auf "Boden-relevante" Maßnahmen, die der WWF im Regierungsprogramm identifiziert hat. Die Dreier-Koalition aus ÖVP, SPÖ und Neos werde insgesamt der Dringlichkeit des Problems nicht gerecht, resümierte die NGO, denn der Bodenschutz sei zwar im Programm mehrfach verankert, "aber es ist noch nicht erkennbar, wie die Bundesregierung ihre Ziele tatsächlich erreichen will. Insgesamt gibt es viel Luft nach oben", wurde Pories zitiert. Ein potenzieller Fortschritt wären demnach die stärkere Raumordnung auf Landesebene und versprochene Bodenschutz-Maßnahmen im Finanzausgleich.

Laut aktuellen Berechnungen des WWF sei der Bodenverbrauch in Österreich jedenfalls weiterhin viel zu hoch: Im Jahr 2024 wurden trotz der konjunkturell schwächelnden Bauwirtschaft rund 25 Quadratkilometer Boden neu verbraucht, hieß es. Somit sei eine Fläche neu verbaut und versiegelt worden, die in etwa dem Traunsee entspricht - das liege weit über dem versprochenen 2,5-Hektar-Ziel. Es gebe weiterhin große strukturelle Defizite beim vorbeugenden Bodenschutz. Dabei müsste Österreich aufgrund seiner alpinen Topographie besonders sparsam mit der endlichen Ressource Boden umgehen, so der WWF.

Zusammenfassung
  • Der WWF kritisiert die österreichische Regierung für mangelnde Fortschritte im Bodenschutz, da von 28 untersuchten Punkten im Regierungsprogramm nur sieben als positiv bewertet wurden.
  • Die geplante Lobau-Autobahn würde 130 Hektar landwirtschaftlicher Fläche kosten, während der Bodenverbrauch 2024 mit 25 Quadratkilometern weit über dem Ziel von 2,5 Hektar lag.
  • WWF-Sprecher Simon Pories warnt vor der Beschleunigung von Bauverfahren, die wichtige Umweltstandards untergraben könnte.