Zahlreiche Staatschefs aus Afrika diese Woche in Peking
In Peking herrschten bereits am Montag strengste Sicherheitsvorschriften. Überall waren Banner zu sehen mit der Botschaft, dass Afrika und China "sich die Hände reichen für eine bessere Zukunft". China ist die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und der wichtigste Handelspartner Afrikas, das bilaterale Handelsvolumen belief sich nach chinesischen Angaben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf umgerechnet knapp 152 Milliarden Euro.
Mit dem Gipfel will Peking seine wirtschaftliche Macht und seinen Einfluss in Afrika weiter ausbauen. Die Volksrepublik hat massiv in Wirtschaftsprojekte in Afrika investiert. Zudem wurden hunderttausende chinesische Arbeiter zur Umsetzung von Mega-Projekten auf den Kontinent geschickt, mit denen vor allem die Ressourcen der betroffenen Länder wie beispielsweise Kupfer und Gold gefördert werden sollen.
Chinas weltweite Investitionsoffensive mit dem Namen Neue Seidenstraße hat vor allem in Afrika zum Bau von Häfen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Industrieparks geführt. International wird die Initiative andererseits teils scharf kritisiert, weil sie ärmere Länder in die Verschuldung und Abhängigkeit von China treibt.
Im vergangenen Jahr erreichte Pekings Kreditvergabe an afrikanische Länder laut einer Studie der Universität von Boston mit umgerechnet 4,2 Milliarden Euro ein Fünf-Jahres-Hoch, Hauptleiher waren Angola, Äthiopien, Ägypten, Nigeria und Kenia. Allerdings lag die Kredithöhe deutlich unter den Höchstwerten von 2016, als rund 27 Milliarden Euro nach Afrika flossen. Experten zufolge macht die fragile eigene Wirtschaft die Führung in Peking zunehmend zögerlich, große Summen im Ausland zu investieren.
Ramaphosa war einer der ersten Gipfel-Gäste, die in Peking landeten. Noch am Montag traf er mit Chinas Präsident Xi Jinping zusammen. Ramaphosas Büro teilte mit, dass der Staatschef bei seinem insgesamt viertägigen Besuch in China mehrere Verträge unterzeichnen wolle, "um die wirtschaftliche Kooperation zu vertiefen und technische Kooperation zu vereinbaren".
Xi traf am Montag zudem den Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Felix Tshisekedi, zu einem bilateralen Austausch. China ist in dem zentralafrikanischen Land äußerst präsent, unter anderem investiert es in den Abbau von Seltenen Erde und anderen Bodenschätzen. Allerdings gibt es zunehmend Sicherheitsprobleme an den Projekten vor Ort, erst im Juli wurden mindestens vier chinesische Arbeiter getötet.
Das China-Afrika-Kooperationsforum findet am Mittwoch inmitten eines verstärkten Machtkampfes zwischen China und den USA um Einfluss und Wirtschaftsmacht in Afrika statt. Washington warnt immer wieder vor den negativen Auswirkungen der wachsenden Einflussnahme Pekings. 2022 erklärte das Weiße Haus, China versuche, "seine eigenen wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen voran zu treiben und dabei Transparenz und Offenheit zu untergraben".
Zusammenfassung
- China empfängt diese Woche mehr als ein Dutzend Staats- und Regierungschefs aus Afrika zum China-Afrika-Forum, dem größten diplomatischen Ereignis seit der Corona-Pandemie.
- China ist der wichtigste Handelspartner Afrikas, mit einem Handelsvolumen von knapp 152 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten dieses Jahres, und investiert massiv in afrikanische Wirtschaftsprojekte.
- Pekings Kreditvergabe an afrikanische Länder erreichte 2023 ein Fünf-Jahres-Hoch von 4,2 Milliarden Euro, obwohl die Initiative international kritisiert wird, da sie ärmere Länder in die Verschuldung treiben soll.