Putin: Angriff läuft wie geplant
Am achten Tag des russischen Krieges in der Ukraine betonte er erneut, dass es sich um einen Kampf gegen "Neonazis" handle, von denen das Nachbarland befreit werden müsse.
Ukrainer und Russen seien "ein Volk", sagte er weiter während einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates. Russland hatte vor einer Woche mit einem Großangriff auf die Ukraine begonnen. Russische Bodentruppen drangen anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vor, seitdem stockt der Vormarsch jedoch. Experten sehen eine hohe Moral unter den ukrainischen Soldaten und der Bevölkerung und überraschende logistische Schwierigkeiten bei der russischen Armee.
Putin wirft Ukraine Geiselnahme vor
Putin warf den ukrainischen Streitkräften vor, Tausende von ausländischen Staatsbürgern als Geiseln genommen zu haben. Darunter seien auch Studenten, erklärte er weiter.
Macron: "Das Schlimmste steht noch bevor"
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron telefonierte am Donnerstag eineinhalb Stunden lang mit Wladimir Putin. Danach war er sich sicher, dass das Schlimmste noch bevorsteht, wie "n-tv.de" berichtet. Putin sei "sehr entschlossen, das gesamte Land zu kontrollieren" und wolle den Krieg "kompromisslos fortsetzen". Putin soll auch bestritten haben, dass Russen Kiew angegriffen haben und leugnete zivile Opfer. Macron habe ihm vorgeworfen Märchen zu erzählen und Vorwände für einen Angriff zu suchen. Macron sagte danach in einer Ansprache, er wolle weiterhin sowohl mit Putin als auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Kontakt halten.
Karner: Übernahme von Cherson ist eine wichtige Etappe für Russland
Gerald Karner, Offizier und Militärexperte, ordnet im Interview bei PULS 24 Anchorwoman Bianca Ambros die militärisch-strategische Situation am Donnerstagvormittag in der Ukraine, was die russische Übernahme der Stadt Cherson bedeutet, wie es in der Hauptstadt Kiew ausschaut und über die teils jungen Soldaten auf russischer Seite.
Tschernihiw: Dutzende Tote
Bei einem russischen Angriff auf Wohngebiete in der Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine wurden nach ukrainischen Angaben mindestens 33 Menschen getötet. 18 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Rettungsdienst der Stadt mit. Zuvor war von 22 Todesopfern die Rede gewesen. Den Angaben zufolge wurden bei dem Angriff zwei Schulen und ein Wohnhochhaus getroffen.
Die stellvertretende Bürgermeisterin von Tschernihiw, Regina Gusak, sagte der Nachrichtenagentur AFP, das 120 Kilometer von Kiew entfernte Tschernihiw sei Ziel eines russischen "Bombenangriffs" geworden. Gouverneur Wjatscheslaw Tschaus hatte zuvor von einem russischen Luftangriff gesprochen, bei dem zwei Schulen im Stadtteil Staraja Podusiwka und Wohnhäuser getroffen worden seien. Die Rettungskräfte veröffentlichten Bilder, auf denen Rauch zu sehen war, der aus zerstörten Wohnungen aufstieg. Sanitäter trugen Leichen durch Trümmer.
USA: Jeden Tag mehr russische Truppen
Nach Einschätzung aus US-Verteidigungskreisen sind bisher 90 Prozent der zuvor an der Grenze zur Ukraine versammelten russischen Truppen in das Land vorgerückt. Das sagte ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter in Washington. Die Tatsache, dass jeden Tag mehr Kräfte nachrückten, sei aber keinesfalls so zu deuten, "dass ihre Kampfkraft innerhalb der Ukraine so weit geschwächt ist, dass sie das Gefühl haben, dass ihnen der Saft ausgeht". Russland stünden weiter immense militärische Ressourcen zur Verfügung.
Russland hatte vor einer Woche mit einem Großangriff auf die Ukraine begonnen. Russische Bodentruppen drangen anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vor. Nach ukrainischen Angaben wurden seither mindestens 350 Zivilisten getötet.
Zusammenfassung
- Der Angriff auf die Ukraine verläuft nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin wie geplant.
- "Die spezielle Militäroperation verläuft streng nach Plan. Alle Aufgaben werden erfolgreich erfüllt", sagte Putin am Donnerstag in einer Fernsehansprache.
- Am achten Tag des russischen Krieges in der Ukraine betonte er erneut, dass es sich um einen Kampf gegen "Neonazis" handle, von denen das Nachbarland befreit werden müsse.
- Putin warf den ukrainischen Streitkräften vor, Tausende von ausländischen Staatsbürgern als Geiseln genommen zu haben. Darunter seien auch Studenten, erklärte er weiter.
- Nach einem Telefonat mit Putin war sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sicher, dass das Schlimmste erst bevorsteht.
- Nach Einschätzung aus US-Verteidigungskreisen sind bisher 90 Prozent der zuvor an der Grenze zur Ukraine versammelten russischen Truppen in das Land vorgerückt.