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WHO prüft nach US-Rückzug Abbau von Personal

29. März 2025 · Lesedauer 2 min

Nach dem Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) prüft die UN-Behörde den Abbau von Personal und eine Reduktion ihrer Tätigkeiten. Wegen einer Finanzierungslücke von fast 600 Millionen Dollar (555,71 Mio. Euro) in diesem Jahr könnte das Budget für 2026 bis 2027 um 21 Prozent gekürzt werden, hieß es in einem auf Freitag datierten internen Schreiben. Als konkrete Summe wurde eine Reduzierung von 5,3 Milliarden auf 4,2 Milliarden Dollar angegeben.

Als Grund wurden in dem Memo, das der Nachrichtenagentur Reuters vorlag, neben dem Austritt der USA auch ein Rückgang der Entwicklungshilfe in einigen Staaten angesichts höherer Verteidigungsausgaben genannt. "Trotz all unserer Bemühungen sind wir nun an einem Punkt angelangt, an dem wir keine andere Wahl haben, als den Umfang unserer Arbeit und unseres Personals zu reduzieren", hieß es. Eine offizielle Stellungnahme der WHO war zunächst nicht zu erhalten. Sie will dem Dokument zufolge als Sparmaßnahme etwa Führungsstellen in ihrer Zentrale in Genf streichen. Jedoch seien alle Ebenen und Regionen betroffen, hieß es weiter. Bis Ende April sollten die Prioritäten festgestellt werden. Aus einem weiteren Memo mit dem Datum 10. März ging hervor, dass sich die WHO mit Maßnahmen wie einer einjährigen Befristung von Arbeitsverträgen bereits auf die neue Lage einstelle. Zudem bemühten sich Mitarbeiter um zusätzliche Mittel von Staaten und privaten Spendern.

Im Februar hatte der Exekutivrat der WHO das vorgeschlagene Budget für 2026 bis 2027 zunächst von 5,3 Milliarden auf 4,9 Milliarden Dollar gekürzt, wie aus dem neuen Schreiben hervorging. Die nun diskutierten Einschnitte würden darüber hinausgehen. Die WHO ist bei der Finanzierung ihrer globalen Gesundheitsinitiativen stark auf die Beiträge der Mitgliedstaaten angewiesen. Die USA waren bisher der größte Geldgeber und stellten rund 18 Prozent der Gesamtfinanzierung. Unter der Regierung von Präsident Donald Trump kündigten sie im Jänner ihren Austritt aus der WHO an und warfen der Organisation Fehler bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und anderer Krisen vor.

Zusammenfassung
  • Nach dem Austritt der USA aus der WHO droht der Organisation eine Finanzierungslücke von fast 600 Millionen Dollar, was eine Reduzierung des Budgets für 2026 bis 2027 um 21 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar zur Folge haben könnte.
  • Die WHO plant, Führungspositionen in Genf abzubauen, und versucht, zusätzliche Mittel von Staaten und privaten Spendern zu erhalten, um den finanziellen Engpass zu bewältigen.
  • Die USA, die bisher 18 Prozent der WHO-Gesamtfinanzierung stellten, kritisierten die Organisation für ihr Krisenmanagement während der Corona-Pandemie und kündigten ihren Austritt an.