Vor 25 Jahren fiel der Grenzbalken am Brenner
Die Fernsehbilder vom Fall des Grenzbalkens am Brenner vor 25 Jahren hätten ihn "sehr bewegt", bekannte Mattle. Drei Jahre nach dem EU-Beitritt Österreichs seien die Grenzkontrollen zu Deutschland und Italien "endlich" weggefallen. "Am Brenner ist der verbindende Europa-Gedanke um vieles spürbarer geworden und gleichzeitig Trennendes in den Hintergrund getreten", unterstrich der Landeshauptmann. "Wie ich damals mit Luis Durnwalder den Grenzbalken zwischen Tirol und Südtirol aus den Angeln hob, haben wir die Unrechtsgrenze am Brenner unsichtbar machen können", sagte Weingartner. Er verwies auf das Potenzial der Region mit - inklusive dem Trentino - 1,8 Millionen Einwohner.
In dasselbe Horn blies Kompatscher. Heute wachse in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino wieder zusammen, "was zusammengehört, um es mit Willy Brandt auszudrücken", unterstrich er. Laut dem Südtiroler Landeschef war der Wegfall der Grenzkontrollen auf dem Weg hin zur europäischen Einigung "für uns ein großer wie bedeutender Schritt". Durnwalder stellte fest, dass es "wichtig war, dass sich Österreich und Südtirol trotz dieses Grenzbalkens nie auseinanderdividieren haben lassen und mit der Gründung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino eine neue, moderne Form der länderübergreifenden Zusammenarbeit gefunden haben". Auch wenn die Zerreißung Tirols immer Unrecht bleiben werde, gehe der Blick nach vorne. Heute seien Südtirol, Tirol und das Trentino durch viele Kooperationsprojekte eng miteinander verbunden.
Zusammenfassung
- Vor 25 Jahren - am 1. April 1998 - ist am Brenner der Grenzbalken zwischen Österreich und Italien entfernt worden.
- Im Zuge der Umsetzung des Schengener Abkommens legten die damaligen Landeshauptleute Wendelin Weingartner (Tirol) und Luis Durnwalder selbst Hand an.
- Sowohl Weingartner und Durnwalder als auch die aktuellen Landeschefs Anton Mattle (Tirol) und Arno Kompatscher sprachen am Samstag von einem "historischen Augenblick".