Verschärfungen in Wien: 2G für Gastro und Friseure, Impfangebot ab 5 Jahren
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) beriet sich am Donnerstag mit Experten aus den Bereichen Gesundheit, Medizin und Prognostik. Beschlossen wurden, wie erwartet, Verschärfungen der Maßnahmen für die Bundeshauptstadt.
Die vierte Stufe des Stufenplans der Bundesregierung wird für Wien vorgezogen. Der Start ist Ende der kommenden Woche.
Neue Maßnahmen:
- 2G in der Gastro
- 2G bei köpernahen Dienstleistungen (z.B. Friseure)
- 2G bei Zusammenkünften ab 25 Personen
2G steht für "geimpft oder genesen".
Impfen für Kinder ab fünf Jahren
Wien will Eltern, die das wollen, ein Impfangebot für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren machen. Das soll im niedergelassenen Bereich erfolgen. Ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erläuterte auf Anfrage der APA, dass es sich bei dem Angebot um eine sogenannte Off-Label-Impfung handeln werde, da es für Kids in diesem Alter noch keine zugelassenen Impfstoffe gibt. Man sei nun auf der Suche nach Kinderärzten, die bereit sind, die Immunisierungen in der geplanten Einrichtung vorzunehmen.
PULS 24 Reporter Christoph Isaac Krammer fasst die neuen Corona-Maßnahmen in Wien zusammen.
Nötig werde aber jedenfalls die Zustimmung der Eltern sein. Auch wird es wohl, anders als bei der Impfung für Erwachsene, keine Slots ohne vorherige Terminbuchung geben. Denn die Beratungen bei der Kinderimpfung werden umfangreicher sein und wohl länger dauern, wurde betont. An welchem Ort die Impfstraße eingerichtet wird, ist noch offen.
Für einen Immunisierungsnachweis kann die Off-Label-Impfung nicht herangezogen werden, erläuterte der Sprecher. Darum wird die heute verkündete 2G-Regel erst für Personen ab zwölf Jahren gelten. Für Kinder ab sechs Jahren reicht weiterhin ein Corona-Test für einen Besuch im Lokal oder beim Friseur.
Geplant ist auch eine Informationskampagne, um die Bevölkerung zu motivieren, sich den 3. Stich zu holen.
Schon jetzt strengere Regeln gültig
Schon in der Vergangenheit ging Wien hier einen Sonderweg. So gelten bereits seit Anfang Oktober strengere Regeln in Wien als in anderen Bundesländern. Die bisherige Wiener Verordnung wäre bis Ende November gültig gewesen. Diese sieht unter anderem bereits die 2G-Regel für die Nachtgastronomie und bei Events mit über 500 Teilnehmern vor. Außerdem gilt in Wien zu großen Teilen 2,5G (geimpft, genesen, PCR-getestet) statt 3G. Im Rest von Österreich gelten diese Bestimmungen erst ab kommenden Montag.
Warnung aus AKH: "Kurz vor Herunterfahren"
Innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden in der Stadt 1.453 Neuinfektionen vermeldet. Intensivmediziner Thomas Staudinger vom Wiener AKH schlug im PULS 24 Interview Alarm. Die Lage spitze sich wieder zu. Noch könne man das"Routinepr0gramm" aufrechterhalten. Das könne sich aber rasch ändern. Auf den drei für Covid-Patienten reservierten Intensivstationen im AKH liege kein einziger vollständig Geimpfter. Man stehe "kurz vor dem Herunterfahren", was "auf Kosten der medizinischen Versorgung der Bevölkerung" gehe.
Oberösterreich hat am Donnerstag ebenfalls auf die steigenden Corona-Zahlen reagiert und die Maßnahmen verschärft. Mehr dazu:
Zusammenfassung
- Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hat am Donnerstag die Corona-Maßnahmen für Wien nachgeschärft.
- Die vierte Stufe des Stufenplans der Bundesregierung wird für Wien vorgezogen. Der Start ist Ende der kommenden Woche.
- Neue Maßnahmen: 2G in der Gastro - 2G bei köpernahen Dienstleistungen (z.B. Frisör) - 2G bei Zusammenkünften ab 25 Personen
- Wien will Eltern, die das wollen, ein Impfangebot für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren machen.
- Geplant ist auch eine Informationskampagne, um die Bevölkerung zu motivieren, sich den 3. Stich zu holen.