Vatikan
Der Papst ist tot: Was passiert am Tag danach?
Am Dienstag werden sich bereits Kardinäle in Rom treffen, um die Beisetzung von Papst Franziskus zu planen. Erwartet wird, dass nach diesem Treffen bekanntgegeben wird, wann das Begräbnis stattfinden soll.
Der Tod des Papstes löst eine neuntägige offizielle Trauer aus. Die Beerdigung findet in der Regel zwischen dem vierten und sechsten Tag nach dem Tod statt. Derzeit befindet sich Franziskus' Leichnam noch in seiner Residenz im Vatikan, der Casa Santa Marta. Papst Franziskus möchte außerhalb des Vatikans in der Basilika Santa Maria Maggiore beerdigt werden.
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Kurz nach dem Ableben des Heiligen Vaters wird der päpstliche Fischerring (Siegelring) abgenommen und zerstört – damit wird das Pontifikat symbolisch beendet und es werden Fälschungen verhindert.
Sedisvakanz und Konklave
Danach beginnt die Sedisvakanz - die Zeit zwischen dem Tod und der Wahl eines neuen Papstes. Dabei übernimmt das Kardinalskollegium die unaufschiebbaren Geschäfte. Zentrale Entscheidungen bleiben allerdings ausgesetzt. Ebenfalls verlieren fast alle Kurienchefs ihr Amt, nur der Kämmerer und einige Sekretäre bleiben im Amt.
Zum Kardinalskollegium, das nach dem Tod des Papstes und bis zur Wahl eines Nachfolgers die oberste Instanz der katholischen Weltkirche ist, zählen derzeit 252 Männer. Von ihnen sind aber nur 135 jünger als 80 und damit wahlberechtigt. Puljic wird am 8. September 80 Jahre alt.
Rom beginnt Vorbereitungen
Nach der 9-tätige Trauerzeit wird das Konklave (Papst-Wahl) vorbereitat, das etwa ab dem 15 Tag nach dem Ableben des Papstes beginnt.
Auch die Stadt Rom beginnt mit Vorbereitungen vor allem auf den Pilgeransturm zum Begräbnis. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni plant am Dienstag eine Ministerratssitzung, bei der sie Zivilschutzchef Fabio Ciciliano mit den Vorbereitungen der organisatorischen Maßnahmen für die Beisetzung des argentinischen Pontifex maximus beauftragen wird.
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Als Vorbild soll die Trauerzeremonie für Johannes Paul II. im April 2005 dienen, an dem über eine Million Menschen teilnahmen. Italiens Katastrophenschutz wird im Wesentlichen mit der Aufgabe betraut sein, sich um die gesamte Organisation mit Ausnahme der Sicherheitsaspekte zu kümmern.
Das geht von der medizinischen Versorgung mit Blick auf den Pilgeransturm über die Verteilung von Wasserflaschen, die Verstärkung der Telefon- und Telekomnetze bis zur Regelung des Zu- und Abflusses der Pilger. Ein Ordnungsdienst ist im Einsatz, um die Menschenmassen zu lenken.
Die Kontrollen in der Umgebung des Vatikan sind bereits verstärkt worden. Die Sicherheitskräfte überwachen den Zugang der Gläubigen zum Petersdom.
Zusammenfassung
- Papst Franziskus ist am Ostermontag 88-jährig gestorben.
- Nach der Todesnachricht setzt sich im Vatikan ein jahrhundertealter Ablauf in Gang.
- Schon am Dienstag beginnt der Planungsprozess.