NASA schaltet zum Stromsparen "Voyager"-Instrumente ab
Die "Voyager"-Zwillinge (auf Deutsch etwa: Reisende) sind die am weitesten von der Erde entfernten menschengemachten Objekte. Die beiden unbemannten Sonden waren 1977 gestartet. Sie sollten Planeten des äußeren Sonnensystems erkunden, flogen schließlich aber sogar über die Grenze des Sonnensystems hinaus.
Wie die NASA weiter mitteilte, wurde schon Ende Februar ein Experiment auf "Voyager 1" beendet, das aus drei Teleskopen besteht, die kosmische Strahlung maßen. Ende März soll auf "Voyager 2" ein Instrument ausgeschaltet werden, das geladene Teilchen mit wenig Energie misst. Auf jeder Sonde liefen dann noch drei von ursprünglich einmal zehn Instrumenten.
Die Zwillingssonden nutzen ein Energiesystem, das Strom aus der Wärme von radioaktiv zerfallendem Plutonium erzeugt. Beide verlieren laut NASA jedes Jahr etwa vier Watt. "Die Energie wird knapp", erklärte Dodd. Trotzdem versuche die NASA, die beiden so lange wie möglich zu betreiben. In etwa einem Jahr müssten wohl weitere Instrumente abgestellt werden. Dann könnten die Sonden möglicherweise bis in die 2030er-Jahre betrieben werden.
Milliarden Kilometer entfernt
Der "Voyager"-Wissenschafter Patrick Koehn ergänzte: "Die 'Voyager'-Raumsonden haben ihre ursprüngliche Mission, die äußeren Planeten zu erforschen, weit übertroffen." Jedes bisschen an zusätzlichen Daten sei ein Bonus für die Heliophysik. Die beiden Sonden haben die Heliosphäre unserer Sonne verlassen - einer Art Blase im interstellaren Raum, die maßgeblich durch den Sonnenwind gebildet wird.
Die beiden Sonden sind nur mehr als 25 Milliarden Kilometer beziehungsweise 21 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Wegen der Entfernung benötigt ein Radiosignal 23 Stunden beziehungsweise 19,5 Stunden zu ihnen.
Zusammenfassung
- Um die Lebensdauer der 'Voyager'-Sonden zu verlängern, schaltet die NASA Instrumente ab, da die Sonden jährlich etwa vier Watt Energie verlieren.
- Die 'Voyager'-Sonden sind die am weitesten von der Erde entfernten Objekte, über 25 Milliarden Kilometer bzw. 21 Milliarden Kilometer entfernt.
- Ein Radiosignal benötigt 23 Stunden bzw. 19,5 Stunden, um die Sonden zu erreichen, die wertvolle Daten über die Heliosphäre liefern.