APA/ROLAND SCHLAGER

Umfrage: Gewesslers Klimapolitik polarisiert 

Laut der aktuellen "ATV: Frage der Woche" spaltet die Klimapolitik der Ministerin Leonore Gewessler die Bevölkerung.

Ein Tunnelbauprojekt wird eingestampft, Windräder in jedem Bundesland gefordert und Verbrenner alsbald verboten werden. Es sind nur einige Punkte bei den Plänen von Klimaministerin Leonore Gewessler, die für harsche Kritik auch vom Koalitionspartner und der Bevölkerung sorgt.

Österreich wird den Klimawandel alleine nicht aufhalten können, das weiß auch Gewessler und weilt deshalb nächste Woche beim Weltklimagipfel COP27 in Ägypten. Die Bundesregierung habe in den vergangenen zweieinhalb Jahren laut Aussagen Gewesslers eine "Aufholjagd" im Bereich Klimaschutz gestartet, "aber wir haben in den drei Jahrzehnten zuvor sicher zu wenig gemacht", erklärte sie noch am Freitag vor der Presse.

War es wirklich eine "Aufholjagd" oder wurde zu wenig getan? Da ist sich die heimische Bevölkerung uneins. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle "ATV Frage der Woche" (Sonntag, 22:20 Uhr, ATV). Peter Hajek stellte 800 Österreicher:innen die Frage: "Welcher der folgenden Aussagen zur Klimapolitik von Leonore Gewessler stimmen Sie am ehesten zu?"

Für 36 Prozent übertrieben

36 Prozent der befragten Österreicher:innen, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, sagen, dass Gewessler es mit den Klimaschutzmaßnahmen übertreibt und sie gegen die Klimaschutzmaßnahmen der Ministerin sind. 32 Prozent hingegen unterstützen Gewesslers derzeitigen Kurs. Fast ein Fünftel (17 Prozent) der Befragten empfindet die derzeitigen Maßnahmen für zu gering.  

Für 72 Prozent der FPÖ-Wähler:innen übertrieben

Zwischen den politischen Parteien zeichnen sich große Unterschiede ab. Während bei den SPÖ-Wähler:innen ähnliche Ergebnisse, wie bei den Gesamtumfrageergebnissen abzulesen sind (29 Prozent finden Maßnahmen überzogen, 36 Prozent zufrieden, 24 Prozent unzufrieden), ist unter den NEOS- und ÖVP-Wähler:innen eine Mehrheit (beide 49 Prozent) mit den derzeitigen Klimaschutzmaßnahmen zufrieden. Die klare Mehrheit von 69 Prozent der Wähler:innen der Grünen unterstützt die derzeitigen Klimaschutzmaßnahmen Gewesslers, nur drei Prozent sprechen sich gegen die derzeitigen Schritte zum Klimaschutz aus. 72 Prozent der FPÖ-Wähler:innen hingegen sagen, dass Gewessler es mit den Maßnahmen übertreibt. Nur 11 Prozent schließen sich ihrer Klimazielsetzung an und 8 Prozent meinen, sie mache zu wenig für den Klimaschutz.  

Für Hajek kann es Gewessler "fast niemandem recht machen". Es meine zwar knapp jeder Fünfte, "sie tut zu wenig für den Klimaschutz, jedoch ist ein starkes Drittel davon überzeugt, dass die Ministerin übertreibt. In Summe stehen aber 50 Prozent der Menschen hinter ihr. Denn auch jene, denen sie zu wenig macht, werden kaum eine Alternative zu Gewessler finden."

"ATV Aktuell: Die Woche" am Sonntag um 22:20 Uhr bei ATV.

ATV-Moderator Meinrad Knapp, Politikberater Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek lassen am Sonntag die politischen Geschehnisse der Woche Revue passieren. Unter anderem werden die Ergebnisse von Hajeks aktueller Meinungsumfrage diskutiert.

Zur Umfrage: Auftraggeber: ATV - Methode: Online-Befragung - Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren - Stichprobengröße: 800 Befragte - Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 3,5 % - Feldarbeit: 7. bis 10. November 2022

ribbon Zusammenfassung
  • Peter Hajek stellte für "ATV Aktuell: Die Woche" (Sonntag, 22:20 Uhr) 800 Österreicher:innen die Frage: "Welcher der folgenden Aussagen zur Klimapolitik von Leonore Gewessler stimmen Sie am ehesten zu?“ 
  • 36 Prozent der befragten Österreicher:innen, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, sagen, dass Leonore Gewessler es mit den Klimaschutzmaßnahmen übertreibt und sie gegen die Klimaschutzmaßnahmen der Ministerin sind.
  • 32 Prozent hingegen unterstützen Gewesslers derzeitigen Kurs.
  • Fast ein Fünftel (17 Prozent) der Befragten empfindet die derzeitigen Maßnahmen für zu gering. 
  • Zwischen den politischen Parteien zeichnen sich große Unterschiede ab.
  • Details unter puls24.at