Ukraine will Militärinfrastruktur Russlands vernichten
Er veröffentliche ein Video, das Einsatzkräfte in einem Trümmerfeld zeigte. Die Russen hätten mit dem Angriff ein vier Jahr altes Kind und seinen Vater getötet.
Demnach schlug eine Drohne in das Haus der Familie ein. Zuvor hatten ukrainischen Behörden von einem russischen Raketenangriff berichtet. Laut den Luftstreitkräften Kiews wurden dabei auch vier nordkoreanische Raketen eingesetzt. Die Abwehr habe 53 von 57 Drohnen abschießen können.
"Es ist notwendig, seine militärische Infrastruktur zu zerstören, weil der Feind andere Argumente nicht akzeptiert", sagte Jermak über den russischen Angriffskrieg. Die Ukraine hofft dazu auf eine baldige Erlaubnis westlicher Verbündeter für den Einsatz von Raketen mit größerer Reichweite auch gegen russisches Gebiet.
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, er habe große Erwartungen an die Entscheidungen dazu in den USA, Großbritannien und Frankreich. "Wir freuen uns auf starke Beschlüsse, die den gerechten Frieden näherbringen."
Weniger Beschränkungen gefordert
Selenskyj bekräftigte am Sonntag auf X, dass die Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen aufgehoben werden sollen. Russland habe auch keine Einschränkungen für den Einsatz seiner Raketen, deshalb müsse die Ukraine uneingeschränkte Fähigkeiten erhalten, argumentierte er.
Allein in der vergangenen Woche habe der Aggressor 30 Raketen und 800 Gleitbomben auf die Ukraine abgefeuert.
Bei dem russischen Luftangriff auf Kiew berichteten Journalisten von Explosionen im Zentrum und im Osten der Stadt. In Kiew heulten die Warnsirenen. Am Nachthimmel waren demnach mindestens zwei Blitze zu sehen. Die Kiewer Militärverwaltung teilte mit, dass die Luftabwehrsysteme der Stadt aktiviert worden seien, um die Angriffe abzuwehren. Opfer oder Schäden wurden zunächst nicht gemeldet.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe waren außer Kiew auch andere ukrainische Regionen von russischen Luftangriffen betroffen. In fünf weiteren Regionen habe es Drohnenangriffe gegeben, erklärte die Luftwaffe. Auch nach Angaben des Bürgermeisters der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, waren Luftabwehrsysteme im Einsatz.
Video: Evakuierungen in Kursk
Verletzte in Kursk
Russland zerstörte eigenen Angaben zufolge mehrere von der Ukraine abgefeuerte Drohnen und ballistische Raketen über seinem Territorium. 14 Drohnen und vier Raketen seien am Sonntag über der Region Kursk abgeschossen worden, schreibt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. 16 Drohnen seien über der Region Woronesch abgefangen worden, drei über der Region um Belgorod, jeweils eine über Brjansk und Orlow.
Zuvor hatte es geheißen, dass in der Stadt Kursk mindestens 13 Menschen durch Trümmer einer abgeschossenen ukrainischen Rakete verletzt wurden, zwei von ihnen schwer. Das Kernkraftwerk Kursk arbeitet indes nach Angaben des staatlichen russischen Atomenergiekonzerns Rosatom normal.
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Russland kündigte indes eine "harte Reaktion" auf die neuerlichen Angriffe an. "Eine harte Reaktion der russischen Streitkräfte wird nicht lange auf sich warten lassen", erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Sie kündigte an, die Auftraggeber und die Täter der "Verbrechen" in Kursk zu Rechenschaft zu ziehen. Laut dem Verteidigungsministerium wurde der Vorstoß an mehreren Stellen gestoppt. Soldaten und Ausrüstung des Gegners seien teils 30 Kilometer von der Grenze entfernt attackiert worden, hieß es am Sonntag.
Zusammenfassung
- Ein russischer Luftangriff in der Nähe von Kiew tötete ein vierjähriges Kind und seinen Vater. Die Ukraine will nun Russlands militärische Infrastruktur zerstören, um die Tötung von Zivilisten zu stoppen.
- Die Ukraine hofft auf die Erlaubnis westlicher Verbündeter für den Einsatz von Raketen mit größerer Reichweite, um den Krieg nach Russland zu verlagern und die Lage dort zu destabilisieren.
- Russland kündigte eine harte Reaktion auf die ukrainischen Angriffe an und zerstörte mehrere von der Ukraine abgefeuerte Drohnen und Raketen über seinem Territorium.