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Aufrechtes Waffenverbot

Jagdausflug mit Benko: Ermittlungen gegen Dornauer eingestellt

08. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

Das Ermittlungsverfahren gegen den Ex-Landeshauptmann-Stellvertreter von Tirol, Georg Dornauer, ist eingestellt worden. Ihm war vorgeworfen worden, trotz Waffenverbot bei einer Jagd geschossen zu haben.

Nach einem Jagdausflug mit Signa-Gründer René Benko im Herbst 2024 hatte die Staatsanwaltschaft Innsbruck gegen den damaligen Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) ermittelt. Er wurde verdächtigt, gegen ein aufrechtes Waffenverbot verstoßen zu haben.

Nun wurde das Verfahren eingestellt, wie die Anklagebehörde am Dienstag mitteilte. Das Justizministerium hatte die Einstellung zuvor genehmigt.

Begonnen hatte die Causa mit einem in der "Krone" veröffentlichen Foto des Jagdausflugs, auf dem Dornauer einen sogenannten Beutebruch auf seinem Hut trägt. Dieser weist normalerweise den Schützen aus, der ein Tier erlegt hat. Dornauer bestritt stets, selbst geschossen zu haben. 

"Keine ausreichenden Beweise"

"Das hat auch der Berufsjäger bestätigt, der als Pirschführer dabei war und in der Abschussmeldung den Jagdgast als Erleger des Wildes eingetragen hat", erklärt Hansjörg Mayr, Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, gegenüber der "Krone". Ein weiterer Jagdgast und ein Tiroler Hotelier entlasteten Dornauer.

René Benko will derweil nur bei dem gemeinsamen Foto, nicht aber bei der Jagd davor dabei gewesen sein. Dies soll "von den anderen bestätigt" worden sein.

"Damit liegen keine ausreichenden Beweise dafür vor, dass Dornauer eine Waffe benützt und gegen das Waffenverbot verstoßen hat", so Mayr. Seit November 2024 war gegen Dornauer ermittelt worden. Das Justizministerium hatte die Einstellung zuvor genehmigt.

Dornauer: "Fall ist nun für mich erledigt"

Dornauer selbst wollte sich am Dienstag nicht mehr im Detail zu der Causa äußern. "Entscheidungen der Staatsanwaltschaft kommentiere ich aus grundsätzlichen Erwägungen nicht. Der Fall ist nun für mich erledigt", erklärte er gegenüber der APA.

Dornauers Anwalt Johannes Zink ließ die APA wissen, dass sein Mandant "von Anfang an mit den Ermittlungsbehörden kooperiert" habe. "Es konnte im Beweisverfahren klar herausgearbeitet werden, dass keine Straftat begangen wurde", betonte Zink.

Ex-Landesparteichef in der zweiten Reihe

Über Dornauer war ein Waffenverbot verhängt worden, weil er im Jahr 2019 sein Jagdgewehr mit angestecktem Magazin im Auto bei geöffnetem Fenster am Innsbrucker Flughafen hatte liegen gelassen.

Nach dem Bekanntwerden der Causa war er zunächst als Landeshauptmann-Stellvertreter "zur Seite" getreten, wie er selbst sagte. Sein Landtagsmandat wollte er weiter ausüben. In einer Kampfabstimmung um den Bezirksparteivorsitz im Februar diesen Jahres verlor Dornauer gegen seinen Herausforderer Bernhard Höfler. Ein Comeback in die erste Reihe rückte damit in weite Ferne.

Video: Nachgefragt bei Georg Dornauer (SPÖ)

Zusammenfassung
  • Das Ermittlungsverfahren gegen den Ex-Landeshauptmann-Stellvertreter von Tirol, Georg Dornauer, ist eingestellt worden.
  • Ihm war vorgeworfen worden, trotz Waffenverbot bei einer Jagd geschossen zu haben.