Ukraine laut Deutschland reif für EU-Beitrittsgespräche
Mit dem Verhandlungsrahmen werden Leitlinien und Grundsätze für die Beitrittsgespräche festgelegt. Er ist Voraussetzung für den Verhandlungsbeginn und muss von den 27 EU-Mitgliedstaaten einstimmig beschlossen werden.
Der Beginn von Beitrittsgesprächen mit der von Russland angegriffenen Ukraine und deren Nachbarstaat Moldau war bei einem EU-Gipfel im Dezember bereits grundsätzlich beschlossen worden. Gleichzeitig wurde aber vereinbart, dass vor dem Verhandlungsstart alle Reformauflagen erfüllt sein müssen. So waren nach dem letzten schriftlichen Kommissionsbericht in der Ukraine manche Reformen zur Korruptionsbekämpfung, zum Minderheitenschutz und zum Einfluss von Oligarchen nicht vollständig umgesetzt. Bis zuletzt war unklar, ob die Bundesregierung die in der Zwischenzeit erzielten Fortschritte für ausreichend hält.
Ob es nun zu einer schnellen Einigung auf einen Verhandlungsrahmen kommt, könnte sich nach Angaben von Brüsseler Diplomaten bei einem Treffen der EU-Botschafter der Mitgliedstaaten in der kommenden Woche zeigen. Nach ersten Gesprächen auf dieser Ebene an diesem Mittwoch gilt derzeit vor allem Ungarn noch als Unsicherheitsfaktor.
Zusammenfassung
- Die deutsche Regierung hält die Ukraine für bereit, EU-Beitrittsgespräche zu beginnen. Europastaatsministerin Anna Lührmann erklärte, dass alle Reformvorgaben erfüllt wurden.
- Ein Verhandlungsrahmen, der einstimmig von den 27 EU-Mitgliedstaaten beschlossen werden muss, ist Voraussetzung für den Beginn der Gespräche. Ungarn gilt derzeit noch als Unsicherheitsfaktor.
- Der Beginn der Beitrittsgespräche wurde bereits im Dezember grundsätzlich beschlossen, jedoch müssen alle Reformauflagen vollständig umgesetzt sein. Ein Treffen der EU-Botschafter in der kommenden Woche könnte weitere Klarheit bringen.