Tausende fliehen vor Tigray-Konflikt aus Äthiopien in Sudan
Am Sonntag hatte der amharische Regionalpräsident Agegnehu Teshager alle bewaffneten Bewohner aufgerufen, sich für den Kampf gegen die Tigray-Rebellen vorzubereiten. Zwischen beiden Regionen gibt es einen seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt um Land. Teshager sprach in staatlichen Medien von einem Kampf "auf Leben und Tod".
Äthiopische Regierungstruppen hatten im November die in Tigray regierende Gruppe TPLF angegriffen. Ministerpräsident Abiy Ahmed, der 2019 den Friedensnobelpreis erhalten hatte, begründete den Einmarsch damals damit, dass Aufständische Militärbasen angegriffen hätten. Kurz nach dem Einmarsch in Tigray erklärte Abiy die Rebellen für besiegt, doch gingen die Kämpfe weiter.
TPLF-Kämpfer sind auch in benachbarte Regionen vorgedrungen, darunter die Amhara-Region. Amharische Kämpfer unterstützen die Regierung im Konflikt mit den Aufständischen. Sie werden für Gewaltexzesse in Tigray und für zahlreiche zivile Opfer verantwortlich gemacht.
Durch die Kämpfe wurden nach UN-Angaben bereits tausende Menschen getötet. Zudem löste der bewaffnete Konflikt eine schwere humanitäre Krise aus. Rund 400.000 Menschen in Tigray leiden nach Angaben der UNO an Hunger.
Zusammenfassung
- "3.000 Menschen des Qemant-Volkes haben die Grenze am Montagabend überquert", hieß es in einem Regierungsbericht.
- Weitere Schutzsuchende aus der äthiopischen Konfliktregion würden derzeit die Grenze überqueren.
- Die Region Amhara, die an die umkämpfte Tigray-Region im Norden Äthiopiens angrenzt, droht zunehmend in den bewaffneten Konflikt hineingezogen zu werden.
- Durch die Kämpfe wurden nach UN-Angaben bereits tausende Menschen getötet.