Salzburger FPÖ sagt ÖVP im Land den Kampf an
Die 30-Jährige erhielt 97,8 Prozent der Delegiertenstimmen und gab heute auch gleich das Wahlziel für die bevorstehenden Landtagswahl am 23. April 2023 aus. "Wir kämpfen nicht um den dritten Platz, wir kämpfen nicht um den zweiten Platz, sondern wir kämpfen um die Führung in diesem Land", beschwor Svazek die Parteimitglieder.
"Wir wissen, was sich in der Bevölkerung abspielt"
Sie strebe einen Wahlerfolg an, wie ihn Salzburg noch nicht gesehen habe. "Wir wollen eine Entscheidung, die uns in die politische Verantwortung bringt", brachte die FPÖ-Spitzenkandidatin ihren Wunsch nach einer Regierungsbeteiligung zum Ausdruck. "Die Politik hat die Menschen und ihre Sorgen und Bedürfnisse aus dem Blick verloren. Und in Zeiten wie diesen auch ihre Verzweiflung", sagte Svazek, deren Rede vor allem mit Angriffen auf die ÖVP und Landeshauptmann Wilfried Haslauer Land gespickt war.
"Es geht nur mehr um Machtverwaltung, um die Bedienung der eigenen Klientel und um parteistrategisches Taktieren. Wir wissen hingegen, was sich in der Salzburger Bevölkerung abspielt."
ÖVP und Grüne "Brandstifter"
Das Bundesland sei von den jüngsten Krisen am denkbar falschen Fuß getroffen worden. "Die Landesregierung war weder auf Corona, die Teuerungswelle, noch auf den Krieg vorbereitet." Die politischen Verantwortlichen hätten keine Rezepte gegen Wohlstandsverlust und Verunsicherung. "Die Brandstifter von ÖVP und Grünen gefährden die soziale Sicherheit jeden Tag aufs Neue." In solchen Zeiten brauche es starke politische Anführer, die für die Menschen da seien, betonte Svazek.
In ihrer Rede übte die Landesparteiobfrau unter anderem Kritik an bestehenden und geplanten Flüchtlingsquartieren in Salzburg, am Klimabonus des Bundes und an der neuen CO2-Steuer. Sie selbst kündigte an, ihren Klimabonus an eine alleinerziehende Mutter spenden zu wollen.
Tiroler Rückenwind
Rückenwind verspürten viele Delegierte heute durch das Wahlergebnis in Tirol vom vergangenen Wochenende, wo die FPÖ mit 18,84 Prozent zweitstärkste Kraft wurde. Nach dem Ibiza-Skandal sei es den Freiheitlichen gelungen, stärker denn je zurückzukommen, erklärte der Gastredner und Tiroler FPÖ-Landeschef Markus Abwerzger. "Seit Svazek die Obmannschaft der Salzburger FPÖ übernommen hat, geht es steil bergauf." Sie werde mit aller Kraft daran arbeiten, dass Haslauer nach der nächsten Wahl Geschichte sei.
Auch der nach Salzburg gereiste FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl verbreitete am Samstag Optimismus: "Wir spüren, dass die Leute auf uns zukommen, dass sie uns vertrauen und dass wir für sie die einzige Hoffnung in diesem Land sind." Bald werde sich die Frage einer Ausgrenzung der FPÖ arithmetisch nicht mehr stellen.
2019 geringere Zustimmung
Beim Landesparteitag 2019 hatte Svazek 93,5 Prozent Zustimmung erhalten. Als ihre Stellvertreter wurden am Samstag der Radstädter Bürgermeister Christian Pewny, LAbg. Andreas Teufel, Bundesrätin Marlies Steiner-Wieser und Stadtparteiobmann Dominic Maier gewählt. Bei der Salzburger Landtagswahl 2018 hatte die FPÖ mit 18,8 Prozent ihr historisch drittbestes Ergebnis erzielt und wurde nach ÖVP und SPÖ drittstärkste Partei im Land. Eine freiheitliche Regierungsbeteiligung scheiterte damals an Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Zusammenfassung
- Die Salzburger Freiheitlichen haben am Samstag bei ihrem Landesparteitag in Seekirchen Marlene Svazek klar als Landesparteiobfrau bestätigt.
- Beim Landesparteitag 2019 hatte Svazek 93,5 Prozent Zustimmung erhalten.
- Bei der Salzburger Landtagswahl 2018 hatte die FPÖ mit 18,8 Prozent ihr historisch drittbestes Ergebnis erzielt und wurde nach ÖVP und SPÖ drittstärkste Partei im Land.