Syrische Geheimdienste werden aufgelöst und neu organisiert
Khattab beklagte in einer von SANA verbreiteten Erklärung "die Unterdrückung und Tyrannei des alten Regimes" unter Assad. Dieses habe der Bevölkerung mithilfe des Sicherheitsapparats schweres Leid zugefügt. "Die Sicherheitsdienste des alten Regimes waren zahlreich und vielfältig, aber allen war gemeinsam, dass sie dem Volk aufgezwungen wurden, um es fünf Jahrzehnte lang zu unterdrücken", erklärte der neue Geheimdienstchef.
Während der jahrzehntelangen Herrschaft von Bashar al-Assad und dessen Vater Hafez verschwanden zahllose Menschen in den von den Geheimdiensten betriebenen Gefängnissen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben allein während des syrischen Bürgerkrieges in den vergangenen fast 14 Jahren mehr als 100.000 Menschen in syrischen Gefängnissen, viele davon unter Einwirkung von Folter.
Kämpfer unter Führung der islamistischen HTS-Miliz hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft von Assad in Syrien beendet. Assad, dem Entführung, Folter und Ermordung von Andersdenkenden vorgeworfen werden, floh nach Russland.
Zusammenfassung
- Der neue syrische Geheimdienstchef Anas Khattab hat die Auflösung aller Geheimdienstorganisationen angekündigt, die bisher unter Bashar al-Assad als Instrument der Unterdrückung galten.
- Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben während des syrischen Bürgerkriegs mehr als 100.000 Menschen in Gefängnissen, viele davon unter Folter.
- Nach der Eroberung von Damaskus durch die HTS-Miliz am 8. Dezember floh Assad nach Russland, während Khattab eine Neuorganisation der Sicherheitsdienste plant.