Vorarlberg
Stichwahl: Dornbirn bekommt erstmals SPÖ-Bürgermeister
Vorarlberg hat wie bereits vor fünf Jahren einen "roten" Bürgermeister-Stichwahl-Sonntag erlebt: Markus Fäßler (SPÖ) schaffte in Vorarlbergs größter Stadt Dornbirn die Sensation und überflügelte Julian Fässler (ÖVP) deutlich.
In Hard am Bodensee verteidigte Ex-SPÖ-Landesparteichef Martin Staudinger gerade noch seinen Bürgermeistersessel.
In Feldkirch, Lustenau, Götzis und Nenzing setzten sich die ÖVP-Kandidaten durch, in Lochau bleibt Frank Matt (Grüne) Ortschef.
Erster SPÖ-Bürgermeister für Dornbirn
Im Polit-Duell Fäßler gegen Fässler hatte vor zwei Wochen noch der ÖVP-Kandidat gezogen: Doch verwandelten sich die 2.161 Stimmen Vorsprung des ÖVP-Vizebürgermeisters am Sonntag in einen Rückstand von 2.685 Stimmen. Fäßler setzte sich mit 9.601 Stimmen (58,13 Prozent Stimmenanteil) klar gegen Fässler (6.916 Stimmen, 41,87 Prozent) durch.
Der 1980 geborene neue Bürgermeister sitzt seit 2005 in der Stadtvertretung und ist seit 2019 Tiefbau-Stadtrat. 2020 hatte er für ein halbes Jahr das Amt des Vizebürgermeisters inne gehabt. Mit Fäßler bekommt die Stadt Dornbirn erstmals in ihrer Geschichte einen SPÖ-Bürgermeister. Er wird Nachfolger von Andrea Kaufmann (ÖVP).
Aufholjagd in Hard
Das Wahlergebnis vom 16. März umzudrehen, gelang auch Staudinger in Hard. Letztlich erhielt er 35 Stimmen mehr als René Bickel (ÖVP), der vor zwei Wochen noch 227 Stimmen Vorsprung gehabt hatte. Für Staudinger resultierten 2.621 Stimmen (50,34 Prozent Stimmenanteil), für Bickel 2.586 Stimmen (49,68 Prozent).
Feldkirch und Lustenau in schwarzer Hand
In Vorarlbergs zweitgrößter Stadt Feldkirch und Österreichs größter Marktgemeinde Lustenau wurden Bürgermeister Manfred Rädler (ÖVP) und Patrick Wiedl (ÖVP) ihren Favoritenrollen gerecht.
In der Montfortstadt verbuchte Rädler 6.934 Stimmen (60,33 Prozent Stimmenanteil) für sich, auf Andrea Kerbleder (FPÖ) entfielen 4.560 Stimmen (39,67 Stimmenanteil). Wiedl seinerseits erreichte in Lustenau eine Zustimmung von 64,25 Prozent (5.876 Stimmen), Martin Fitz (FPÖ) musste sich mit 37,75 Prozent Stimmenanteil (3.269 Stimmen) begnügen. Damit folgt Wiedl Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) nach, der nicht mehr angetreten war.
Auch in den anderen beiden Stichwahl-Gemeinden blieben die ÖVP-Kandidaten vorne - in Götzis (Bez. Feldkirch) Bürgermeister Manfred Böhmwalder, in Nenzing (Bez. Bludenz) Michael Hartmann. Böhmwalder schlug Christoph Längle ("Bürger-Bewegung Götzis") mit einem Stimmenanteil von 59,17 Prozent (2.085 Stimmen gegenüber 1.439 Stimmen) klar.
Farbwechsel in Nenzing
In Nenzing bedeutete der Wahlerfolg von Hartmann das vorläufige Ende einer FPÖ-Hochburg. Hartmann hatten schon beim ersten Wahlgang am 16. März lediglich zehn Stimmen zur absoluten Mehrheit gefehlt. Am Sonntag erhielt er 1.895 Stimmen (63,61 Prozent Stimmenanteil), Kornelia Spiß (FPÖ) 1.084 Stimmen (36,39 Prozent).
Damit hat die FPÖ in Nenzing nach der Mehrheit in der Gemeindevertretung auch den Bürgermeistersessel eingebüßt. Hartmann folgt auf Florian Kasseroler (FPÖ), der seit 2003 die Geschicke der Gemeinde leitete.
In den 96 Vorarlberger Gemeinden gab es damit nach dem Stichwahlsonntag neben 32 ÖVP-Bürgermeistern fünf SPÖ-, vier FPÖ-, drei SPÖ- sowie zwei Grünen-Bürgermeister. 19 Bürgermeister werden Listen zugerechnet. In 34 Kommunen werden erst noch die neu gewählten Gemeindevertretungen bestimmen, wer Bürgermeister wird.
Vorarlberg-Wahl: Die Gewinner und Verlierer
Zusammenfassung
- Vorarlberg hat wie bereits vor fünf Jahren einen "roten" Bürgermeister-Stichwahl-Sonntag erlebt: Markus Fäßler (SPÖ) schaffte in Vorarlbergs größter Stadt Dornbirn die Sensation und überflügelte Julian Fässler (ÖVP) deutlich.
- In Hard am Bodensee verteidigte Ex-SPÖ-Landesparteichef Martin Staudinger gerade noch seinen Bürgermeistersessel.
- In Feldkirch, Lustenau, Götzis und Nenzing setzten sich die ÖVP-Kandidaten durch, in Lochau bleibt Frank Matt (Grüne) Ortschef.