SPÖ-Wahlchaos: Anonyme Anzeige gegen Grubesa
Bei der Auszählung der Stimmen nach dem SPÖ-Parteitag passierte ein Schnitzer, der wohl allen Politikinteressierten in Österreich noch lange in Erinnerung bleiben wird: Die Stimmen von Andreas Babler und Hans Peter Doskozil wurden vertauscht. Doskozil wurde als Sieger verkündet - musste danach aber eine bittere Niederlage eingestehen.
Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, soll die damalige Leiter der SPÖ-Wahlkommission, Michaela Grubesa, nun mit einer anonymen Anzeige konfrontiert sein. Grubesa soll Doskozil wider besseres Wissens zum Sieger erklärt haben, soll es in der Sachverhaltsdarstellung heißen. Der Vorwurf soll auch mit Grubesas Beziehung mit Max Lercher begründet werden. Lercher organisierte den Wahlkampf von Doskozil, hatte angekündigt, die Politik verlassen zu wollen, wenn der burgenländische Landeshauptmann nicht gewinnt.
Grubesa weißt Vorwürfe zurück
Die anonyme Anzeige sei laut "Krone" bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eingegangen, diese habe sie an die Staatsanwaltschaft Linz weitergeleitet - dort fand der Parteitag statt. In Oberösterreich prüfe man nun, ob ein Anfangsverdacht vorliege - das muss die Behörde allerdings tun und sagt insofern wenig aus.
Grubesa, die als Wahlkommissionsleiterin zurücktrat, weißt die Vorwürfe gegenüber der "Krone" zurück: Sie ortet eine parteiinterne Intrige. Es gebe keine Möglichkeit, 20 Personen zu manipulieren. Sie selbst habe die Neuauszählung der Stimmen veranlasst, nachdem ein Fehler bekannt wurde. Sollte sie herausfinden, wer dahintersteckt, "werde ich wegen Verleumdung klagen", so Grubesa..
Zusammenfassung
- Nach der Panne bei der Auszählung von Stimmen im SPÖ-internen Machtkampf wurde die ehemalige Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa, scheinbar angezeigt.
- Grubesa, die als Wahlkommissionsleiterin zurücktrat, weißt die Vorwürfe gegenüber der "Krone" zurück: Sie ortet eine parteiinterne Intrige.