Separatisten bei Katalonien-Wahl laut Hochrechnung vorn
Die in Madrid regierende sozialistische PSOE, die in Katalonien PSC heißt, könnte mit knapp 24 Prozent der Stimmen und 33 bis 34 Sitzen im Regionalparlament in Barcelona rechnen. Auf Platz zwei landete demnach die ERC mit gut 21 Prozent. Dass sie dennoch ebenfalls auf 33 Sitze kommen könnte, liegt daran, dass Stimmen aus ländlichen Regionen mit eher separatistischer Wählerschaft schwerer wiegen, als Stimmen in großen Städten wie Barcelona. Auf Platz drei folgt demnach die ebenfalls separatistische JuntsxCat mit knapp gut 19 Prozent und 32 Sitzen. Dazu kommt im Lager der Separatisten noch die stramm linke CUP mit etwa 6,5 Prozent und 9 Sitzen.
Die größte Oppositionspartei Spaniens, die konservative Volkspartei, landete mit etwa 3,7 Prozent und nur noch 3 Sitzen abgeschlagen auf dem letzten Platz und wurde von der rechtspopulistischen Vox überflügelt, die aus dem Stand auf fast 8 Prozent und 11 Sitze kam. Die liberalen Ciudadanos stürzten auf 5,5 Prozent und 6 Sitze ab. Die in Madrid mit den Sozialisten regierende Unidas Podemos, die in Katalonien En Comú Podem heißt, konnte ihr Ergebnis von 2017 in etwa halten und kam auf knapp 7 Prozent und wie zuvor 8 Sitze.
Die Wahlbeteiligung lag angesichts der Corona-Pandemie bei nur gut 50 Prozent und damit wesentlich niedriger als bei der Wahl 2017.
Zusammenfassung
- Separatistische Parteien haben bei der Parlamentswahl in Katalonien einer ersten Hochrechnung zufolge wieder die Mehrheit der Stimmen und Parlamentssitze erzielt. Als einzelne Partei könnten die Sozialisten, die gegen die Unabhängigkeit sind, allerdings die meisten Stimmen bekommen haben, teilte die Wahlbehörde nach Auszählung von gut 83 Prozent der Stimmen am Sonntagabend mit. Große Verlierer dürften die konservative Volkspartei und die liberalen Ciudadanos sein.