Schweizer stimmen für höheres Frauen-Pensionsalter
Bei der Volksabstimmung wurden die Bürger auch nach ihrer Meinung zu einem Ende der Massentierhaltung befragt. 63 Prozent lehnten dies ab. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 52 Prozent.
Die Erhöhung des Pensionsantrittsalters soll die Rentenkasse zumindest für die nächsten zehn Jahre stabilisieren. Der Schritt ist laut Regierung nötig, weil geburtenstarke Jahrgänge das Pensionsalter erreichten und die Lebenserwartung steige. Linke und Gewerkschaften lehnten die Erhöhung ab. "Das ist kein guter Tag für Frauen", sagte eine Gegnerin der Initiative im Schweizer Fernsehen. Zuerst müsse sichergestellt werden, dass Frauen genauso viel verdienen wie Männer, hieß es. Der Schritt soll mit Ausgleichsmaßnahmen abgefedert werden: Tritt die Reform wie geplant 2024 in Kraft, werden sich Frauen der Jahrgänge 1961 bis 1969 zu besseren Bedingungen vorzeitig pensionieren lassen können oder einen Zuschlag erhalten, wenn sie bis 65 arbeiten.
Die Gegner der Initiative für das Tierwohl und gegen Massentierhaltung reagierten erleichtert auf das deutliche Nein der Bevölkerung. Die Landwirtschaft sei in der Schweiz stärker reguliert als der Energiesektor, sagte Mike Egger, Abgeordnete der Schweizerischen Volkspartei (SVP), im Schweizer Radio. Die Regierung hatte darauf hingewiesen, dass die Initiative ihre strengen Standards auch auf Importe angewendet wissen wollte, was aber Handelsverträge verletzen würde. Außerdem würden die Preise speziell für Fleisch steigen. Trotz der Abstimmungsniederlage werde sich in der Tierhaltung einiges ändern müssen, sagte der grüne Nationalratsabgeordnete Felix Wettstein. "Wir haben zu viele Tiere, und diese machen zu viel Gülle."
Zusammenfassung
- Die Schweizer haben einer Erhöhung des Pensionsalters für Frauen von 64 auf 65 Jahre äußerst knapp zugestimmt.
- Bei der Volksabstimmung am Sonntag votierten dem vorläufigen amtlichen Ergebnis zufolge 51 Prozent der Wähler für diese Initiative.
- Für ausreichende Mittel in der Pensionskasse soll auch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7,7 auf 8,1 Prozent sorgen.
- 63 Prozent lehnten dies ab.
- Die Wahlbeteiligung lag bei rund 52 Prozent.