Kiew und Moskau werfen sich Sprengung von Gasanlage vor
Die Anlage sei "bis jetzt" unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte gestanden und sei von ihnen als Logistikbasis genutzt worden, behauptete das russische Verteidigungsministerium."Die russischen Versuche, alle zu täuschen und vorzutäuschen, sie würden sich 'an die Waffenruhe halten', werden nicht funktionieren, ebenso wenig wie die Falschmeldungen über die Angriffe auf die Gasanlage", erklärte hingegen Jermak auf Telegram. Beide Seiten erheben die Vorwürfe vor dem Hintergrund der Gespräche über eine von den USA initiierte Aussetzung von Angriffen auf die Energieinfrastruktur.
Auf Videoaufnahmen war ein Brand in der Anlage in Sudscha zu sehen, die auf russischem Territorium mehrere hundert Meter von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt. Die Anlage, die einst vom Konzern Gazprom für den Gasexport über die Ukraine nach Europa genutzt wurde, liegt in einem Gebiet, das in den vergangenen Wochen nach schweren Kämpfen mit ukrainischen Truppen größtenteils von den russischen Streitkräften zurückerobert wurde. Ukrainische Soldaten waren im August in Kursk eingerückt. Seit geraumer Zeit erobern russische Truppen das Gebiet Stück für Stück zurück. Sudscha brachten sie vergangene Woche wieder unter ihre Kontrolle.
"Die Sprengung einer wichtigen russischen Energieanlage durch ukrainische Armee-Einheiten auf dem Rückzug aus der Oblast Kursk ist eine gezielte Provokation des Kiewer Regimes", erklärte das russische Verteidigungsministerium. "Dies sollte als Teil einer Reihe von jüngsten Angriffen auf die Energieinfrastruktur der Russischen Föderation betrachtet werden, die darauf abzielen, die Friedensinitiativen des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu diskreditieren."
Russland selbst greife weiterhin keine Energieinfrastruktur in der Ukraine an, sagte Präsidialamtsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Der Befehl von Präsident Wladimir Putin an die russischen Streitkräfte, solche Angriffe vorübergehend einzustellen, bleibe in Kraft. Die Explosion in Sudscha habe gezeigt, dass man sich nicht darauf verlassen könne, dass die Ukraine ihr Wort halte. Putin hatte in seinem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump am Dienstag der Aussetzung solcher Angriffe zugestimmt. Die Ukraine hat erklärt, sie sei zur Annahme des Vorschlages bereit, wenn man sich in formellen Gesprächen darauf einige.
Ukrainisches Militär spricht von russischer Provokation
Das ukrainische Militär warf den russischen Streitkräften vor, sie hätten die Anlage in einer "Provokation" unter falscher Flagge mit Artillerie beschossen. "Die Russen produzieren weiterhin zahlreiche Fälschungen und versuchen, die internationale Gemeinschaft in die Irre zu führen", erklärte der Generalstab der ukrainischen Armee. Die Anlage, die einst vom Konzern Gazprom für den Gasexport über die Ukraine nach Europa genutzt wurde, liegt in einem Gebiet, das diese Woche nach schweren Kämpfen mit ukrainischen Truppen größtenteils von russischen Streitkräften zurückerobert wurde.
Zusammenfassung
- Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig der Sprengung einer Gasanlage in der russischen Oblast Kursk, die zuvor von Gazprom für Gasexporte genutzt wurde.
- Die Anlage, die mehrere hundert Meter von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt, war zuletzt von ukrainischen Truppen als Logistikbasis genutzt worden, bevor russische Streitkräfte das Gebiet zurückeroberten.
- Während Russland die Sprengung als Provokation und Teil einer Serie von Angriffen auf die Energieinfrastruktur bezeichnet, wirft die Ukraine den russischen Streitkräften eine Provokation unter falscher Flagge vor.