Russland fing in der Nacht 50 ukrainische Drohnen ab
"Die Besatzer setzen den Luftwaffeneinsatz fort und haben Angriffe beinahe an allen Abschnitten im Osten und Süden unseres Landes durchgeführt", teilte indes der ukrainische Generalstab mit. Ukrainische Stellungen seien dort mit über 100 Gleitbomben angegriffen worden. Auch im umkämpften russischen Grenzgebiet Kursk habe die russische Luftwaffe mehr als 30 Gleitbomben eingesetzt. Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich in aller Regel nicht unabhängig überprüfen.
Entlang der gesamten Frontlinie habe es über den Samstag gut 160 Gefechte gegeben, teilte der ukrainische Generalstab weiter mit. Als besonders heikel wurde die Situation im Abschnitt Pokrowsk bezeichnet. "Die Situation ist schwierig, doch unter Kontrolle", hieß es. Demnach gibt es unter anderem weiter Gefechte um die Stadt Selydowe. Russischen und ukrainischen Militärbeobachtern zufolge ist ein Großteil der Siedlung bereits unter russischer Kontrolle, ihr baldiger Fall wird erwartet. In der Bergarbeiterstadt lebten einst mehr als 20.000 Menschen.
Zudem stehen die ukrainischen Truppen bei der Stadt Hirnyk unter Druck. Diese soll ebenso weitgehend von russischen Einheiten erobert worden sein. In den Berichten des ukrainischen Generalstabs taucht Hirnyk seit Donnerstag nicht mehr auf. Vor dem Krieg lebten gut 10.000 Menschen in dem Ort.
Bei einem russischen Angriff mit zwei 250-Kilogramm-Gleitbomben auf die ostukrainische Industriestadt Kostjantyniwka im Donezker Gebiet habe es einen Toten und drei Verletzte gegeben, schrieb Gouverneur Wadym Filaschkin auf Telegram. Knapp zwei Dutzend Gebäude seien beschädigt worden, darunter mehrere Wohnhäuser. Filaschkin rief die Bewohner der Stadt zum wiederholten Mal zur Evakuierung auf. Die Frontlinie verläuft nur etwa neun Kilometer östlich von Kostjantyniwka.
Im südukrainischen Gebiet Cherson beschossen russische Truppen die Stadt Stanislaw mit Artillerie. Zwei Männer wurden dabei nach Angaben von Gouverneur Olexander Prokudin getötet.
Zusammenfassung
- Russland hat in der Nacht auf Sonntag 51 ukrainische Drohnen abgefangen oder zerstört, darunter 18 in der Oblast Tambow und 16 in Belgorod. Eine Frau wurde in Belgorod leicht verletzt.
- Ukrainische Stellungen wurden mit über 100 Gleitbomben angegriffen, während im russischen Grenzgebiet Kursk mehr als 30 Gleitbomben eingesetzt wurden. Die Angaben beider Seiten sind nicht unabhängig überprüfbar.
- Entlang der gesamten Frontlinie gab es am Samstag über 160 Gefechte. Besonders heikel ist die Lage in Pokrowsk, wo Gefechte um die Stadt Selydowe andauern. Ein russischer Angriff auf Kostjantyniwka führte zu einem Toten und drei Verletzten.