RSF: 2024 starben über 50 Journalisten bei Arbeit
Allerdings erfährt RSF (französisch Reporters sans frontières) jedes Jahr im Nachhinein von weiteren Todesfällen, die erst später in die Statistik einfließen. Es ist daher von einem Anstieg auszugehen.
"Besonders riskant war die Kriegsberichterstattung", erläuterte RSF. "Weltweit kamen in diesem Jahr 31 der 54 getöteten Journalistinnen und Journalisten in Kriegsgebieten ums Leben, so viele wie seit fünf Jahren nicht mehr." Die mit Abstand gefährlichste Region war demnach erneut der Gazastreifen, wo Israel gegen die islamistische Hamas kämpft.
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Weltweit erschreckende Bilanz
Rechnet man zurück bis zum Kriegsbeginn am 7. Oktober 2023, kamen laut RSF im Gazastreifen bis Ende vergangenen Monats insgesamt mehr als 145 Medienschaffende ums Leben, darunter mindestens 35 mit klarem Bezug zu ihrer Arbeit. In Israel wurden demnach seit Kriegsbeginn zwei, im Libanon fünf Reporter:innen wegen ihrer Arbeit getötet.
RSF hat sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof dafür eingesetzt, dass Tötungen von Medienschaffenden als mögliche Kriegsverbrechen untersucht werden.
Doch auch in anderen Weltregionen gerieten Reporter:innen ins Visier. "In Pakistan kamen sieben Medienschaffende ums Leben, in Bangladesch wurden fünf Journalisten bei der Berichterstattung über blutige Massenproteste getötet", so die Menschenrechtsorganisation.
550 Journalist:innen weltweit in Haft
Weltweit sitzen derzeit 550 Journalist:innen im Gefängnis, sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Unter anderem in Israel und Russland ist die Zahl der inhaftierten Medienschaffenden gestiegen. "Medienschaffende werden getötet, inhaftiert und entführt, und viel zu häufig bleiben diese brutalen Verbrechen straffrei", sagt RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus.
"Wir müssen diejenigen schützen, die uns informieren. Ihre mutige Arbeit macht menschliches Leid in Kriegen, Korruption und Machtmissbrauch sichtbar."
Video: Angriffe auf Journalisten "gehen gar nicht"
Zusammenfassung
- Im Jahr 2024 wurden weltweit mindestens 54 Journalisten im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet, wobei fast ein Drittel der Todesfälle im Gazastreifen geschah.
- Seit dem Beginn der Kämpfe im Gazastreifen am 7. Oktober 2023 sind mehr als 145 Medienschaffende ums Leben gekommen, davon mindestens 35 mit klarem Bezug zu ihrer Arbeit.
- Weltweit sind derzeit 550 Journalisten inhaftiert, was einem Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.