Proteste in Peru gegen Absetzung von Präsident Vizcarra
"In allen Städten Perus erheben sich die Menschen, weil sie dies für einen Staatsstreich halten", sagte der Demonstrant Luis Bardales. Dem Menschenrechtsanwalt Mar Perez zufolge wurden rund ein Dutzend Demonstranten festgenommen.
Vizcarra genießt immer noch hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung. Das Parlament hatte den 57-Jährigen am Montag nach zweieinhalbjähriger Amtszeit wegen Korruptionsvorwürfen absetzte. Schon bei den ersten Protesten gegen seine Amtsenthebung war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen.
Der abgesetzte Staatschef forderte die Menschen auf, friedlich zu bleiben. "Wir appellieren auch an die nationale Polizei, die Demonstranten zu respektieren", sagte Vizcarra. Seine Absetzung bezeichnete er erneut als illegal, die ihm zur Last gelegten Korruptionsvorwürfe weist er zurück.
Merino hatte am Dienstag kommissarisch das höchste Staatsamt in dem südamerikanischen Land übernommen. Er versprach, "keinen brutalen Wandel herbeiführen" zu wollen. Die nächsten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sollen planmäßig im April nächsten Jahres stattfinden. Merino ist bereits der dritte Präsident des Andenstaates seit 2016. Am Freitag drohte Brüssel mit weiteren Strafmaßnahmen. Der Tod Bondarenkos sei "ein Skandal und das beschämende Resultat des Verhaltens der belarussischen Behörden", sagte ein Sprecher.
Zusammenfassung
- Tausende Menschen sind in mehreren Städten Perus auf die Straße gegangen, um gegen die Absetzung von Präsident Martín Vizcarra zu protestieren.
- Bei ihrem Protestzug durch die Hauptstadt Lima bewarfen die Demonstranten in der Nacht auf Donnerstag Polizisten mit Knüppeln und Steinen.
- "Wir appellieren auch an die nationale Polizei, die Demonstranten zu respektieren", sagte Vizcarra.
- Merino ist bereits der dritte Präsident des Andenstaates seit 2016.