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Nationalbank warnt: Schuldenberg wächst immer schneller

Das Budgetdefizit in Österreich wird immer größer. Die Nationalbank hat noch düstere Prognosen für die kommenden Jahre veröffentlicht. Die neuen EU-Schuldenregeln wird Österreich jahrelang verfehlen. Auch die Wirtschaft kommt langsamer in Schwung als erwartet.

Die Oesterreichische Nationalbank ist nun deutlich pessimistischer für das Budgetdefizit als noch im Juni. Für das laufende Jahr erwarten die Währungshüter in ihrer am Freitag veröffentlichten Prognose eine Neuverschuldung von 3,7 Prozent, statt damals 3,1 Prozent.

2025 dürfte das Defizit dann auf 4,1 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen. Damit geht die OeNB von einer höheren Neuverschuldung aus, als Wifo und IHS in ihrer bisher letzten Vorausschau im Oktober.

Auch für 2026 und 2027 erwartet die OeNB mit jeweils 3,6 Prozent Defizit eine Neuverschuldung deutlich über der von der EU geforderten Maastricht-Grenze von 3,0 Prozent.

Schlechte Wirtschaft, Pensionserhöhung

Die Verschlechterung des Defizits 2025 sei "in erster Linie auf die verzögerte Anpassung von Pensionen und öffentlichen Gehältern an die Inflation und das schlechte makroökonomische Umfeld zurückzuführen", heißt es in einer Mitteilung der Nationalbank. Eine Verringerung des Defizits würde aber auch ein "wesentliches Abwärtsrisiko" für die heimische Wirtschaft mit sich tragen.

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Auch schlechte Zahlen aus der Wirtschaft

Was das Wirtschaftswachstum betrifft, präsentiert die Nationalbank auch deutlich schlechtere Zahlen. Sie geht heuer vom zweiten Rückgang der Wirtschaftsleistung in Folge aus und senkte die Prognose auf minus 0,9 Prozent.

Für 2025 erwarten die Währungshüter nur mehr 0,8 Prozent Wachstum. Vor drei Monaten waren die Erwartungen für beide Jahre um 0,2 Prozentpunkte besser gewesen. Die OeNB erwartet einen Anstieg der Arbeitslosenrate auf heuer 7,0 und 2025 7,4 Prozent.

"Die schwache Konjunktur, der Strukturwandel in der europäischen Automobilindustrie und die hohen Energie- und Lohnkosten setzen der österreichischen Industrie stark zu und haben 2024 zu einem Rückgang der Exporte geführt", schreibt die OeNB. Auch der private Konsum bleibe schwach, es gebe "derzeit keine Signale für einen unmittelbar bevorstehenden Aufschwung". Daher erwartet die OeNB erst 2026 ein deutliches Wachstum von 1,6 Prozent

ribbon Zusammenfassung
  • Das Budgetdefizit in Österreich wird immer größer.
  • Die Nationalbank hat noch düstere Prognosen für die kommenden Jahre veröffentlicht. Die neuen EU-Schuldenregeln wird Österreich jahrelang verfehlen.
  • Auch die Wirtschaft kommt langsamer in Schwung als erwartet.