Neues Unabhängigkeitsreferendum in Schottland angekündigt
Die Regierungschefin hatte am Dienstag ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden. Die Opposition warf ihr vor, das Parlament in der Affäre um die Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Vorgänger Alex Salmond "getäuscht" zu haben.
Sturgeons Schottische Nationalpartei (SNP) hofft bei der Parlamentswahl am 6. Mai auf einen Sieg. Die Regierungschefin strebt an, dass Schottland nach einem neuen Referendum und einem Austritt aus dem Vereinigten Königreich wieder der EU beitreten kann. Am Montag brachte die SNP einen neuen Gesetzentwurf im Parlament in Edinburgh ein, der auf ein Referendum bis Ende 2023 abzielt. Der britische Premierminister Boris Johnson lehnt ein erneutes Referendum strikt ab.
Beim ersten Referendum im Jahr 2014 hatten sich die Schotten noch mehrheitlich gegen eine Loslösung von London ausgesprochen. Bei der Brexit-Abstimmung im Jahr 2016 stimmten die Schotten, anders als die Mehrheit der Briten, gegen den EU-Austritt. Danach gewann die Unabhängigkeitsbewegung erneut an Fahrt.
Zusammenfassung
- Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat für den Fall eines Wahlsieges ihrer Partei bei der Parlamentswahl Anfang Mai ein erneutes Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands angekündigt.
- Die Regierungschefin hatte am Dienstag ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden.
- Am Montag brachte die SNP einen neuen Gesetzentwurf im Parlament in Edinburgh ein, der auf ein Referendum bis Ende 2023 abzielt.