Nehammer gratuliert Kärntner ÖVP für "redliche Politik"
"Es ist heute der Tag des Martin Gruber und der Kärntner Volkspartei", sagte der Bundeskanzler sichtlich erfreut nach der Wahl in Kärnten übers ganze Gesicht strahlend der versammelten Presse. Die Kärntner ÖVP landete mit 17 Prozent auf Platz drei, prognostiziert wurden weit schlechtere Ergebnisse.
"Redliche Politik, Martin, zahlt sich zu 100 Prozent im wahrsten Sinne des Wortes aus", wandte sich der Kanzler mit einer Umarmung an seinen Parteikollegen und Kärntner Spitzenkandidaten. Gruber und sein Team hätten trotz schlechter Prognosen, die einen Stimmverlust vorhersagten "das Gegenteil bewiesen". "Man darf sich nicht unterkriegen lassen", die Wähler hätten das belohnt, so Nehammer.
Überfüllung: Zweite Bar half mit Getränken aus
Im kleinen Klagenfurter Innenstadtlokal "Kosterei" hatte die ÖVP für die Wahlparty reserviert - für 30 Personen. Geworden sind es angesichts des Wahlerfolgs viel, viel mehr. Das Lokal platzte aus allen Nähten, Getränke mussten teilweise von der Bar gegenüber serviert werden. Kurz nach 20.00 Uhr traf Spitzenkandidat Martin Gruber ein, er wurde vor dem Lokal von Funktionären, Jubellieder skandierenden Parteianhängern und Journalisten eingekesselt. Gruber nannte den Tag "historisch", man habe "das beste Ergebnis seit den 90er-Jahren" eingefahren. Auch wenn die Partei hinuntergeschrieben worden sei, habe man nicht aufgegeben.
Er dankte seinen Mitstreitern und seiner Familie und rief in die Menge: "Heute freue ich mich, die Nacht durchzufeiern. Und morgen gehen wir die Zukunft dieses Landes an, mit einer starken, bürgerlichen Kraft der Mitte."
Spontaner Nehammer-Besuch nach Wahlerfolg?
Kanzler und Parteiobmann Karl Nehammer traf eine gute halbe Stunde später ein. "Unser Martin, unser Martin"-Sprechchöre wurden kurzerhand auf den Kanzler umgedichtet. Nehammer sagte, es sei der Tag des Martin Gruber und der Volkspartei. Auf eine kritische Frage, ob sich der Kanzler angesichts des Wahlerfolgs spontan auf den Weg gemacht habe, meinte dieser: "Ich war auch in Niederösterreich, wo es nicht so sonnig war. Und ich werde auch in Salzburg sein."
Zusammenfassung
- Ein freudestrahlender Bundeskanzler gratulierte am Sonntagabend der Kärntner Volkspartei zu ihrem überraschend guten Wahlergebnis.
- Für die Wahlverluste der VP u.a. in Niederösterreich wurden die nicht verstummenden Korruptionsvorwürfe verantwortlich gemacht.
- Umso mehr ließ der Sager Nehammers aufhorchen, dass er den Kärntner Parteifreunden für "redliche Politik" gratulierte.