Kaiser übernimmt Verantwortung - SPÖ-Größen geben Doskozil die Schuld
Nach den ersten Hochrechnungsergebnissen bat PULS 24 die Spitzenkandidat:innen der Kärntner Parteien zu einer Diskussionsrunde, um Bilanz zu ziehen. Die SPÖ bleibt zwar klar stimmenstärkste Partei, musste jedoch einen deutlichen Stimmverlust hinnehmen. Von einst fast 48 Prozent sackte die SPÖ laut Hochrechnungen auf 38,7 Prozent ab und dürfte somit fast 10 Prozentpunkte verloren haben.
"Es ist eine bittere Niederlage für die SPÖ, da gibt es nichts zu beschönigen", sagt Kaiser auf PULS 24 Nachfrage. An dem Verlust gebe es "nichts herumzurütteln". Die Schuld sucht der Kärntner Landeshauptmann aber nicht bei anderen, sagt er dezidiert. "Das ist ein Kärntner Ergebnis, dafür übernehme ich die Verantwortung."
Kärnten-Wahl: Die Runde der Spitzenkandidaten
Rendi-Wagner: "Interne Diskussionen" helfen anderen
Nur kurz davor hörte man von SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner anderes. "Die internen Diskussionen innerhalb der Sozialdemokratie in den letzten Monaten" hätten "nicht der SPÖ sondern dem politischen Mitbewerber genützt", nimmt Rendi-Wagner bei ihrem Wahl-Besuch in Klagenfurt auf die Querschüsse gegen sie von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil Bezug. Deshalb wolle man das Wahlergebnis auch auf Bundesebene analysieren, kündigte Rendi-Wagner an.
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Vorarlberg: Doskozil "unsolidarisch"
Noch viel konkreter wurde Vorarlbergs SPÖ-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger. Sie attackiert Hans Peter Doskozil frontal. Es sei ihr "vollkommen unverständlich, wie man so unsolidarisch sein kann und jedes Mal vor einer Wahl eine parteiinterne Diskussion befeuert", griff Sprickler-Falschlunger Doskozil scharf an.
Doskozil "versteckt sich im Burgenland"
Sie stehe "zu hundert Prozent" hinter Rendi-Wagner. Doskozil solle hingegen "endlich einmal an irgendeinem Gremium auf Bundesebene teilnehmen und dort offen seien Kritik kundtun". "Er ist nicht Manns genug, eine Diskussion in den Gremien zu führen. Er versteckt sich im Burgenland und hat nicht die Courage, über die Grenze zu kommen und an den Sitzungen teilzunehmen", erklärte die Vorarlberger SPÖ-Chefin.
Angesichts einer derartigen Vorgangsweise wie jener von Doskozil werde die Bundes-SPÖ nie Wahlen gewinnen können. Rendi-Wagner habe jedenfalls ihre volle Unterstützung - sie sei "klug, intelligent" und vertrete die richtigen Inhalte, so Sprickler-Falschlunger.
Sie habe "keinen Zweifel daran, dass die Streitigkeiten auf Bundesebene einen gewichtigen Anteil an den Verlusten in Kärnten haben." "Mir tut das sehr leid für die Kärntner Sozialdemokratie, insbesondere für Peter Kaiser", sagte sie .
Zusammenfassung
- Landeshauptmann Peter Kaiser fand für einen Parteichef ungewöhnliche Worte: Er übernimmt für den Stimmverlust seiner Partei die Verantwortung.
- Landeshauptmann Peter Kaiser fand für einen Parteichef ungewöhnliche Worte: Er übernimmt für den Stimmverlust seiner Partei die Verantwortung.
- Er sei "unsolidarisch", kritisiert etwa Vorarlbergs SP-Chefin.