Rekord-Strafen: Klima-Aktivisten bitten um Spenden

Elf Klima-Aktivist:innen sind zu einer Rekordstrafe von 1.200 Euro pro Person verurteilt worden, nachdem sie die Wiener Reichsbrücke blockiert hatten. Für künftige Proteste bitten sie um Spenden.

Im vergangenen Jahr haben sich elf Aktivist:innen der "Letzten Generation" vor der vielbefahrenen Wiener Reichsbrücke festgeklebt. 

Nun müssen die 33-jährige Clarissa Stracke und ihre 10 Mitstreiter:innen eine Rekordstrafe zahlen: Das Verwaltungsgericht in Wien hat eine Geldstrafe von 1.200 Euro pro Person bestätigt. 

Hohe Strafe "ungerechtfertigt"

Für die 33-Jährige kam ihre erste Gerichtsstrafe unerwartet: "Ich bin nicht davon ausgegangen, weil wir bisher die Erfahrung gemacht haben, dass sehr viele Richter:innen genau verstehen, warum wir diesen Protest machen." Es gäbe einen Spielraum im Strafrahmen, so Stracke im Gespräch mit PULS 24 Reporter Lukas Kimeswenger. Für sie ist es "ungerechtfertigt", die Strafe "so hoch festzusetzen".

Stracke gehe es mit der Geldstrafe finanziell "nicht gut". Trotzdem sei sie bereit, "alles was notwendig ist zu tun, damit wir diese Katastrophe aufhalten." 

Da nach dem aktuellen Urteil weitere Geldstrafen folgen könnten, bitten die Aktivist:innen um Spenden für ihre Klebeproteste.

Rückhalt für Klima-Aktivisten gering

Das Verständnis für Klima-Aktivisten dürfte derweil auch abseits des Gerichtssaales abgenommen haben. In einer Umfrage hielten zuletzt 80 Prozent der Befragten die Proteste der "Letzten Generation" für nicht zielführend. Die Befragten glaubten nicht, dass deren Aktionen Menschen zum Nachdenken über den Klimaschutz bewegt. 

Die ÖVP und insbesondere der Innenminister fordern immer wieder härtere Strafen für die "Klimakleber". Gerhard Karner zeigte sich "sehr, sehr dankbar" über die Rekordstrafe für die elf Aktivist:innen. 

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ribbon Zusammenfassung
  • Elf Aktivisten der "Letzten Generation" sind zu Geldstrafen in Rekordhöhe verurteilt worden.
  • Sie hatten sich vor die vielbefahrene Wiener Reichsbrücke geklebt.
  • Da nach dem aktuellen Urteil weitere Geldstrafen folgen könnten, bitten die Aktivisten um Spenden für ihre Klebeproteste.