APA/APA/AFP/ROMAN ROMOKHOV

Nach Wagner-Aufstand: Russischer Parteichef will Armee vervierfachen

Nach dem Aufstand der Söldnergruppe Wagner will der russische Unterhändler Leonid Slutski Russlands Armee auf mindestens sieben Millionen Personen aufstocken. Das Land braucht keine privaten Söldner, sagt der Chef der Liberaldemokratischen Partei.

"Das Land braucht keine PMCs (private Sicherheits- und Militärunternehmen) und dergleichen", sagt Slutski, Chef der Liberaldemokratischen Partei, auf der Nachrichten-App Telegram. "Es gibt Probleme in der regulären Armee", gibt er zu, "aber PMCs können sie nicht lösen".

Zum Vergleich: Ende 2022 sprach sich Präsident Wladimir Putin für eine Aufstockung der Armee von 1,15 Millionen auf 1,5 Millionen Soldaten aus, darunter 695.000 Vertragssoldaten. Die Aufstockung auf sieben Millionen wäre für den russischen Staatshaushalt enorm schwer zu stemmen.

Durch den Krieg und die westlichen Sanktionen schrumpfte Russlands Wirtschaft 2022 um 2,2 Prozent und wird sich in diesem Jahr voraussichtlich nur geringfügig erholen.

Kreml sucht Hilfe in den Emiraten

Der Kreml sucht auch Unterstützung durch andere Länder: Führende Politiker Russlands und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben nach Angaben des Kremls und der staatlichen Nachrichtenagentur der VAE in einem Telefonat über die Wagner-Revolte vom Samstag geredet. "Nachdem er (der Präsident der VAE) umfassende Informationen erhalten hatte, erklärte der emiratische Führer seine volle Unterstützung für das Vorgehen der russischen Führung", teilt die Nachrichtenagentur WAM mit. Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahayan und der russische Präsident Wladimir Putin hätten die bilateralen Beziehungen erörtert und die Notwendigkeit bekräftigt, die Stabilität Russlands und die Sicherheit seiner Bevölkerung zu wahren.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Aufstand der Söldnergruppe Wagner will der russische Unterhändler Leonid Slutski Russlands Armee auf mindestens sieben Millionen Personen aufstocken.
  • Das Land braucht keine privaten Söldner, sagt der Chef der Liberaldemokratischen Partei.