Nach Protest: Iranische Kletterin "verschwunden"
Montagabend meldete "BBC Persia", dass Elnaz Rakebi, die aus Protest gegen das iranische Regime ihr Kopftuch während des Bewerbs abnahm, für Familie und Freunden nicht mehr erreichbar sei. Laut "BBC Persia" wurden ihr Pass und Handy abgenommen. Auf Nachfrage wurde dem Medium bestätigt, dass Elnaz Rakebi und ihr Team schon vorzeitig auf dem Rückweg nach Teheran seien.
Dass Rakebi Pass und Mobiltelefon abgenommen bzw. sie festgenommen worden sei, wies die iranische Botschaft in Seoul nun zurück.
https://twitter.com/ranarahimpour/status/1582119775462862849
Kopftuch "unabsichtlich" nicht getragen
Das Abnehmen des Kopftuches stellt nach dem iranischen Gesetz einen Verstoß darf. Dass die Sportlerin ihr Kopftuch abnahm, sorgte in den sozialen Medien für Beifall, aber im Iran selbst für Kopfschütteln.
In einem Instagram-Posting eines Rekabi zugeschriebenen Accounts vom Dienstag gab die Sportlerin Folgendes an: "Das Kopftuch nicht getragen zu haben, ist unabsichtlich gewesen. Die Ansetzung war schlecht koordiniert, ich wurde unvorbereitet aufgerufen", schrieb die Kletterin demnach in ihrem Beitrag. Beobachter vermuten eine erzwungene Stellungnahme.
https://twitter.com/BahmanKalbasi/status/1581795386640826368
Proteste gehen weiter
Aktuell wird der Iran von großen Protesten erschüttert, Auslöser der Proteste war der immer noch unaufgeklärte Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Die junge Frau war im vergangenen Monat von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil ihr Kopftuch leicht verrutscht war und ein paar Haarsträhnen zu sehen waren.
Zusammenfassung
- Nachdem Elnaz Rekabi bei den Asien-Meisterschaften im Klettern ihr Kopftuch aus Protest abnahm, meldeten Medien, dass die 33-Jährige verschwunden sei. Sie sei aktuell auf dem Weg nach Teheran.
- Laut Berichten von "BBC Persia" wurden ihr Pass und Handy abgenommen.
