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Migranten in Wüste Tunesiens: UNO fordert Rettung

Hunderte Migranten in Grenzregionen Tunesiens wurden vertrieben und ohne Wasser bei 40 Grad in der Wüste ausgesetzt. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Es soll bereits erste Tote geben. Such- und Rettungsmaßnahmen seien dringend notwendig, so die UNO.

Es spiele sich eine "Tragödie" ab, erklärten die UN-Organisationen am Donnerstag. Nach Auseinandersetzungen mit den Bewohnern der Stadt Sfax wurden 1.200 afrikanische Migranten in diesem Monat von der tunesischen Nationalgarde aus der Stadt vertrieben und ohne Wasser bei 40 Grad in der Wüste ausgesetzt, so die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.

"Sie sitzen in der Wüste fest, sind extremer Hitze ausgesetzt und haben keinen Zugang zu Unterkunft, Nahrung oder Wasser. Es besteht ein dringender Bedarf an lebensrettender humanitärer Hilfe", teilten die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Donnerstag mit.

Die Migranten versuchten in der Nähe der Grenzen zu Libyen und Algerien zu überleben, während andere über die Grenze gedrängt worden seien. Es gebe bereits "Berichte über den Verlust von Menschenleben in der Gruppe."

Auch Schwangere und Kinder unter Vertriebenen

IOM und UNHCR forderten alle von der Situation betroffenen Länder dazu auf, ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen. Die Rettung von Leben müsse oberste Priorität haben und die Menschen müssten in Sicherheit gebracht werden. Unter den Vertriebenen seien auch Frauen, manche davon schwanger, sowie Kinder. Diejenigen, die internationalen Schutz benötigen, müssten identifiziert werden und die Möglichkeit erhalten, Asyl zu beantragen.

Sfax gilt als einer der Starthäfen für Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern, die von dort in Booten nach Europa aufbrechen. Die zweitgrößte Stadt Tunesiens liegt rund 130 Kilometer von der italienischen Insel Lampedusa entfernt. 

In Tunesien hatte es zuletzt einen Anstieg rassistisch motivierter Angriffe auf Migranten gegeben, nachdem Präsident Kais Saied im Februar "Horden" illegaler Migranten einer "kriminellen Verschwörung" beschuldigt hatte.

ribbon Zusammenfassung
  • Hunderte Migranten in Grenzregionen Tunesiens wurden vertrieben und ohne Wasser bei 40 Grad in der Wüste ausgesetzt.
  • Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.
  • Es soll bereits erste Tote geben.
  • Such- und Rettungsmaßnahmen seien dringend notwendig, so die UNO.