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Mehr Ausbildungsplätze für Kindergartenpersonal

Die unterschiedlichen Ausbildungsangebote im Bereich der Elementarpädagogik werden weiter ausgebaut. Jährlich sollen damit rund 300 Plätze dazukommen, so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Dies betrifft sowohl schulische Angebote als auch solche an Hochschulen. Derzeit gibt es neun verschiedene Ausbildungsschienen für den Berufsweg in den Kindergarten.

"Herzstück" ist nach wie vor die klassische fünfjährige Ausbildung an den Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (BAFEP), die als berufsbildende höhere Schulen mit einer Matura enden. Dazu kommen aber noch Möglichkeiten über Kollegs für Elementarpädagogik (für Erwachsene mit Matura), der Weg über Fachschulen für pädagogische Assistenzkräfte samt anschließendem Aufbaulehrgang, ein Lehrgang für Absolventen von Bildungsanstalten für Sozialpädagogik (BASOP) bzw. der Universitätslehrgang "Elementar+" (für Assistenzkräfte) an der Uni Graz.

Außerdem existieren noch Hochschullehrgänge an Pädagogischen Hochschulen (PH) bzw. ein Masterstudium an der Uni Graz jeweils für Absolventen eines facheinschlägigen Studiums sowie ähnliche längere PH-Lehrgänge für Absolventen eines fachfremden Studiums und schließlich noch der Hochschullehrgang Inklusive Elementarpädagogik für jene, die sich auf Inklusion spezialisieren wollen.

Theoretisch könnten allein die BAFEPs den durch Pensionierungen entstehenden Personalbedarf abdecken sowie sogar noch einen "Überschuss" produzieren, meinte Polaschek. Allerdings geht rund ein Drittel der Absolventinnen und Absolventen nicht in den Beruf, außerdem arbeiten viele nur Teilzeit. Daher versuche man über die diversen anderen Ausbildungswege Interessenten zu gewinnen.

Christof Laumer, Sprecher der BAFEP/BASOP-Direktoren, verwies darauf, dass selbst jene Absolventen, die nach ihrer Ausbildung nicht in den Kindergarten wechseln, nach einem anderweitigen Studium der Pädagogik erhalten blieben - etwa als Volksschullehrkräfte. Als Hürden für den Einstieg in den Kindergarten sah er vor allem die Arbeitsbedingungen - Volksschullehrerinnen hätten etwa deutlich mehr Vorbereitungszeit als eine Kindergartenpädagogin. Dazu kämen die Gruppengrößen oder mangelndes Unterstützungspersonal - für diese Fragen seien aber die Dienstgeber (also die Länder) zuständig. Mit einem Vorurteil wollte er aufräumen: "Am Gehalt liegt es heute nicht mehr." Anders als früher seien die Einstiegsgehälter für Maturantinnen und Maturanten durchaus attraktiv.

Neue Angebote im kommenden Schul- bzw. Studienjahr gibt es etwa in Villach (Kolleg), Mistelbach und Feldkirch (Fachschule für Assistenzkräfte), Linz (Aufbaulehrgang für Fachschul-Absolventinnen), Bischofshofen, Graz und Wien (BAFEP-Lehrgang für BASOP-Absolventen) sowie Salzburg (Hochschullehrgang für Quereinstieg Elementarpädagogik(.

ribbon Zusammenfassung
  • Bildungsminister Martin Polaschek kündigt an, dass die Ausbildungsplätze im Bereich der Elementarpädagogik um jährlich 300 Plätze aufgestockt werden.
  • Neun unterschiedliche Ausbildungswege, wie BAFEP, Kollegs und Hochschullehrgänge, sollen den Mangel an Kindergartenpersonal trotz ausreichender BAFEP-Kapazitäten adressieren.
  • Neue Ausbildungsstätten für Kindergartenpersonal entstehen in Städten wie Villach, Mistelbach und Linz, um dem Bedarf durch Pensionierungen und Teilzeitarbeit zu begegnen.