Brunner: Debatte um "Lohn-Preis-Spirale" ist "akademisch"

Finanzminister Magnus Brunner sorgte zuletzt mit seinen Aussagen zu einer angeblichen "Lohn-Preis-Spirale" für Aufsehen. Trotz Kritik von Expert:innen bleibt er im PULS 24 Newsroom bei seiner These.

Finanzminister Magnus Brunner erklärte vor einer Woche im "Report", dass sich Österreich inmitten einer Lohn-Preis-Spirale befinde. Mit den aktuell hohen Lohnabschlüssen würde man die Teuerung befeuern. Für diese Aussage erntete Brunner viel Kritik. Im Interview mit PULS 24 Anchor Wolfgang Schiefer bekräftigte er seine Aussage jedoch. 

Die hohe österreichische Inflation sei hauptsächlich auf drei Dinge zurückzuführen, erklärt Brunner: Die Zusammensetzung des Warenkorbs, die langfristigen Energielieferverträge und eben die hohen Lohnabschlüsse. Mit Kritik an dieser Darstellung konfrontiert, sagt Brunner, es handle sich dabei um eine "akademische Diskussion". Es sei logisch, dass höhere Löhne an die Preise weitergegeben werden würden. "Höhere Preise heizen die Inflation an", wiederholt der Minister.

Preise laut Experten für Inflation verantwortlich

Die aktuelle Inflation ist laut Expert:innen jedoch entgegen Brunners Darstellung hauptsächlich preisgetrieben. Brunner sagt dazu, die Frage, ob man die Inflation "Preis-Lohn- oder Lohn-Preisspirale" nenne, sei Gegenstand einer anderen Debatte.

"Der Vorteil an hohen Lohnabschlüssen ist, dass die Kaufkraft hoch bleibt", erklärt er. "Ich sage nur, der Fakt ist, dass es die Inflation auch antreibt." In die Lohnverhandlungen möchte er sich jedoch nicht einmischen, als Bundesregierung könne man nur die "richtigen Rahmenbedingungen" schaffen. Das habe man etwa mit der Abschaffung der kalten Progression gemacht.

Dass die Inflation aktuell zu hoch sei, "ist überhaupt keine Frage", erklärt Brunner weiter. Der Finanzminister sieht diesbezüglich hauptsächlich die Europäische Zentralbank in der Pflicht. Diese könnte am einfachsten Inflationssenkende Maßnahmen ergreifen. In Österreich könne man darauf achten, die Ausgaben nicht weiter zu befeuern.

ribbon Zusammenfassung
  • Finanzminister Magnus Brunner sorgte zuletzt mit seinen Aussagen, zu einer angeblichen "Lohn-Preis-Spirale" für Aufsehen.
  • Trotz Kritik von Expert:innen bleibt er im PULS 24 Newsroom bei seiner These.