Kritik an Berichterstattung zu Pilnacek-Kommission
Staatsanwälte und Staatsanwältinnen sowie Richter und Richterinnen würden unter schwierigen Bedingungen und hohem Arbeitsdruck hervorragende Arbeit leisten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Vereinigung der österreichischen Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, der Vereinigung der österreichischen Richterinnen und Richter und der Vertretung der Richter und Staatsanwälte in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD). Sie würden die "auch international anerkannte hohe Qualität des österreichischen Rechtsstaats" sichern.
Die Kommission war nach dem Auftauchen von Tonaufnahmen des verstorbenen Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek eingesetzt worden und hat am Montag ihre Empfehlungen vorgelegt. Sie hat politische Interventionen in Pilnaceks Amtszeit bestätigt und sich u.a. für eine unabhängige Generalstaatsanwaltschaft ausgesprochen.
Auch die Richter und Staatsanwälte fordern weiterhin eine von der Politik unabhängige staatsanwaltschaftliche Weisungsspitze. Wie genau eine solche ausgestaltet sein könnte, darüber gibt es zwischen den Regierungsparteien ÖVP und Grüne derzeit keine Einigung. Neben einer Generalstaatsanwaltschaft forderten die Standesvertretungen außerdem, die Politik solle dauerhaft die erforderliche Zahl an zusätzlichen richterlichen und staatsanwaltschaftlichen Planstellen zur Verfügung stellen.
Zusammenfassung
- Staatsanwälte und Richter kritisieren die Berichterstattung zur Pilnacek-Kommission und weisen pauschale Kritik an der Justiz entschieden zurück.
- Die Kommission bestätigt politische Interventionen während Pilnaceks Amtszeit und empfiehlt eine unabhängige Generalstaatsanwaltschaft.
- Richter und Staatsanwälte fordern zusätzlich eine von der Politik unabhängige Weisungsspitze und mehr Planstellen, während ÖVP und Grüne sich uneinig sind.