Autos in Flammen, Tränengas und Steine: Krawalle in Buenos Aires
Unterdessen diskutierten die Senatoren im Nationalkongress ein umfangreiches Reformpaket der Regierung von Präsident Javier Milei. Die Gesetzesinitiative sieht unter anderem die Privatisierung mehrerer staatlicher Unternehmen, Steuererleichterungen für Großinvestoren sowie Arbeitsmarkt- und Steuerreformen durch.
Die Regierung musste den Maßnahmenkatalog bereits erheblich zusammenkürzen, um eine Mehrheit im Parlament möglich zu machen. Soziale Bewegungen und die linke Opposition verurteilen das Reformpaket als neoliberal und unsozial.
Inflation bei 290 Prozent
Argentinien steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Die Inflation von fast 290 Prozent ist eine der höchsten der Welt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht.
Galerie: Krawalle in Buenos Aires
Der ultraliberale Präsident Milei will das einst reiche Land nun mit einem radikalen Sparprogramm wieder auf Kurs bringen. Die Regierung strich Tausende Stellen im öffentlichen Dienst, kürzte Subventionen und wickelte Sozialprogramme ab. Nach Angaben der Katholischen Universität Argentiniens leben knapp 56 Prozent der Menschen in Argentinien unter der Armutsgrenze und rund 18 Prozent in extremer Armut.
Zusammenfassung
- Bei heftigen Auseinandersetzungen vor dem argentinischen Kongressgebäude wurden rund 20 Verdächtige festgenommen, nachdem Demonstranten Steine und Brandsätze auf die Polizei geworfen hatten.
- Argentinien steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise mit einer Inflation von fast 290 Prozent. 56 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze, 18 Prozent in extremer Armut.