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"Den Mund halten": Kogler und Kickl greifen sich an

Von der Brandmauer, über Migration bis zu Corona: Das Aufeinandertreffen von FPÖ-Chef Herbert Kickl und Vizekanzler Werner Kogler (Die Grünen) im ORF-Wahlduell verlief weitgehend ohne Einigungen.

So war die Debatte über Sachthemen großteils von gegenseitigen Schuldzuweisungen und Abwertungen geprägt. Moderatorin Alexandra Maritza Wachter hatte ihre liebe Not, die beiden Kontrahenten beim Thema zu halten.

Kogler sieht keine "vernünftigen FPÖ-Funktionäre"

Im ORF-Wahlduell zeigte Grünen-Vizekanzler Werner Kogler Verständnis für die Sorgen der FPÖ-Wähler:innen. Probleme in der Integration und Migration würden bestehen, gab Kogler zu. Eine "Brandmauer" gegen die FPÖ verteidigte er trotzdem.

Wo die ÖVP die "vielen vernünftigen Funktionäre" bei der FPÖ sieht, "sehe ich nicht", meint Kogler. Diese müsse man mit "dem ornithologischen Feldstecher suchen".

FPÖ-Chef Herbert Kickl glaubt trotz der Abgrenzung der anderen Parteien weiter an eine blaue Koalition. Denn "die Macht des Wählers" ändere das realpolitische Gefüge, so Kickl.

"Besser den Mund halten"

Auch denkt Kickl, dass die Zahl der Grünen-Wähler:innen bei der kommenden Nationalratswahl zurückgehen werde. Die Wähler:innen hätten sich laut Kickl "Anstand" von den Grünen erwartet. Bei der EU-Wahl habe die Spitzenkandidatin aber den "Anstand mit Füßen getreten", meint Kickl mit einem Seitenhieb an Lena Schilling.

Kogler wiederum warf Kickl vor, den Holocaust während der Corona-Zeit verharmlost zu haben. Es passe ins Bild, dass die FPÖ sich "nicht von den Identitären" distanziere. Kickl, der nicht den Eindruck hat, dass ihm "der Vizekanzler der Republik gegenübersteht", meinte zu Kogler: "Wenn sie einen Extremisten, einen Antidemokrat sehen wollen, dann sehen Sie in den Spiegel".

Der FPÖ-Chef ortete einen "Lügen- und Unterschwellungsschwurbel" vonseiten Koglers und riet diesem, besser "den Mund zu halten", statt solche Aussagen zu tätigen.

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Zumindest einige Übereinstimmungen gab es im Gesundheitsbereich, wo sich Kickl wie Kogler für eine bessere überregionale Steuerung etwa beim Spitalsbau und gegen "Krankenhausdenkmäler" der Landeshauptleute auf der Grünen Wiese aussprachen.

ribbon Zusammenfassung
  • Von der Brandmauer, über Migration bis zu Corona: Das Aufeinandertreffen von FPÖ-Chef Herbert Kickl und Vizekanzler Werner Kogler (Die Grünen) im ORF-Wahlduell verlief weitgehend ohne Einigungen.
  • So war die Debatte über Sachthemen großteils von gegenseitigen Schuldzuweisungen und Abwertungen geprägt.
  • Moderatorin Alexandra Maritza Wachter hatte ihre liebe Not, die beiden Kontrahenten beim Thema zu halten.