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IV-Präsident rast

Knill "entsetzt" über Platzen: Sieht ÖVP in Verantwortung

14. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Knill sei "entsetzt" über das Platzen von Blau-Türkis. Die IV soll für das Scheitern der Zuckerlkoalition mitverantwortlich gewesen sein. Die ÖVP werde eine Ressortaufteilung, wie von der FPÖ, "nicht mehr so rasch" haben. Sie werde wohl "auf Platz drei" abrutschen, wettert er.

Die Koalitionsverhandlungen sollen, zumindest laut Argumentation der SPÖ und Chef Andreas Babler, ebenso am mächtigen Industrie- und Wirtschaftsflügel der ÖVP gescheitert sein. Auch die Industriellenvereinigung (IV) und Präsident Georg Knill sollen ihre Fingern im Spiel gehabt haben.

Bei einem Medientermin nach dem Platzen der Dreiervariante sagte Knill etwa, dass man sich vor FPÖ-Chef Herbert Kickl nicht fürchten müsse und, dass man "hoffentlich sehr bald sehen" werde, wie der Freiheitliche eine Verantwortungsrolle für das Land übernehme. 

Kickl griff zwar kurzzeitig zu jener Verantwortungsrolle, am Mittwoch scheiterten dann aber bekanntlich die Gespräche zwischen FPÖ und ÖVP. Bei Knill sorgt das im "Kurier"-Interview für Kritik: "Ich bin entsetzt!". Vor allem würden ihm die Gründe schockieren, deretwegen Blau-Türkis schlussendlich platzte. 

ÖVP werde FPÖ-Ressortaufteilung "nicht mehr so rasch" haben 

"Man müsse sich einmal auf der Zunge zergehen lassen, dass es nicht möglich sei, eine tragfähige Mehrheit wegen Ressortverteilung und ideologischen Hürden zu bilden", wettert Knill. Die ÖVP werde "diese oder ähnliche Ressortaufteilungen in Zukunft nicht mehr so rasch haben", spricht er sich indirekt für die angebotene Ministerienliste der Blauen aus. "Der Volkspartei droht bei der nächsten Wahl Platz drei", mutmaßt der IV-Präsident. 

Bei der Zuckerlvariante, an deren Zustandekommen man seitens der IV "mehr als interessiert" gewesen sei, beteuert er, sei es "wenigstens an den Inhalten gescheitert", so Knill. Die IV habe aber nicht nur bei ÖVP-SPÖ-NEOS, sondern auch bei FPÖ-ÖVP "konstruktiv mitgewirkt". 

Knill stößt sich auch an der Argumentation des Wirtschaftskammer-Präsidenten (WKO) Harald Mahrer, der von einem "Machtrausch" Kickls sprach. "Das finde ich einigermaßen skurril", sagt er dazu. 

Knill indirekt für Neuwahlen 

Für die weitere Vorgehensweise halte er eine Expertenregierung für nicht gangbar, ein Comeback von ÖVP-SPÖ-NEOS für "nicht sinnvoll". Ob er für Neuwahlen ist, lässt er offen, sagt aber, dass sich alle Parteien die Frage stellen sollen, "ob sie bereit sind Verantwortung zu tragen". "Sonst muss der Souverän das letzte Votum im Mai verifizieren", meint er. 

Video: Blau-Türkis gescheitert

Zusammenfassung
  • Der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Knill sei "entsetzt" über das Platzen von Blau-Türkis.
  • Die IV soll für das Scheitern der Zuckerlkoalition mitverantwortlich gewesen sein.
  • Die ÖVP werde eine Ressortaufteilung, wie von der FPÖ, "nicht mehr so rasch" haben.
  • Sie werde wohl "auf Platz drei" abrutschen, wettert er.