Israelisches Militär zieht sich aus Khan Younis zurück
Der von der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierten Gaza-Gesundheitsbehörde zufolge wurden bisher 42 Leichen geborgen. Das ebenfalls von der Hamas kontrollierte Medienbüro teilte mit, binnen acht Tagen seien 255 Menschen getötet und rund 300 weitere verletzt worden. Außerdem gebe es noch Vermisste. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Offensive begann vor einer Woche, nachdem sich in der Stadt nach israelischer Darstellung Kämpfer der islamistischen Hamas neu organisiert hatten. Der Einsatz diente demnach auch dem Ziel, die Leichen von fünf israelischen Geiseln zu bergen. Das israelische Militär war in der Vergangenheit mehrfach und auch über längere Zeiträume hinweg in Khan Younis gegen Kampfeinheiten der Hamas aktiv, hatte sich aber danach jeweils wieder auf feste Positionen außerhalb der Stadt zurückgezogen.
Die Armee teilte zudem mit, die Luftwaffe habe ein Hamas-Mitglied getötet, das für Panzerabwehrraketen im Bataillon der Hamas in Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens zuständig gewesen sei. Er stehe hinter zahlreichen Angriffen auf israelische Truppen und sei für die Hamas eine "zentrale Quelle des Wissens über Panzerabwehrraketen" gewesen.
Zusammenfassung
- Die israelische Armee hat sich nach einer einwöchigen Razzia aus Khan Younis im Gazastreifen zurückgezogen. Dabei wurden mehr als 150 palästinensische Kämpfer getötet, Tunnel zerstört und Waffen beschlagnahmt.
- Laut der Gaza-Gesundheitsbehörde wurden bisher 42 Leichen geborgen. Das Hamas-Medienbüro meldet, dass innerhalb von acht Tagen 255 Menschen getötet und 300 weitere verletzt wurden.
- Die Offensive begann, nachdem sich Hamas-Kämpfer in der Stadt neu organisiert hatten. Ziel war unter anderem die Bergung der Leichen von fünf israelischen Geiseln.