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Influenza-Welle: Rauch von Ärztekammer-Kritik "amüsiert"

Die Wiener Ärztekammer kritisiert einmal mehr den Gesundheitsminister. Diesmal wegen der - aus ihrer Sicht - mangelnden Vorbereitung auf die Grippe-Welle. Rauch selbst ist von der Kritik "amüsiert", wie er meint.

Die Grippewelle ist mittlerweile auch in Österreich gestartet. Bereits am Dienstagnachmittag erklärte Virologin Monika Redlberger-Fritz: "Seit Beginn dieser Woche konnte ein weiterer Anstieg von Influenzavirus-Nachweisen in klinischen Proben aus dem gesamten Bundesgebiet beobachtet werden." Das bestätigt auch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Demnach stiegen die Krankenstandmeldungen wegen einer echten Grippe in der vergangenen Woche um rund 55 Prozent an.

Ärztekammer: Gesundheitsminister hat Hausaufgaben nicht gemacht

Der starke Anstieg ruft nun auch die Ärztekammer Wien auf den Plan. Sie kritisiert Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) scharf, wie PULS 24 erfuhr. Demnach habe Rauch "trotz mehrfacher Warnungen seine Hausaufgaben nicht gemacht und ist auf die Influenza-Welle nicht ausreichend vorbereitet", heißt es von Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Obfrau der Kurie der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien.

"Die bundesweite Impfkampagne entpuppte sich als Flop, bei der kostenlosen Influenza-Impfung handelte es sich um eine Mogelpackung mit Selbstbehalt und Impfstoff war oft aufgrund mangelhafter Logistik nicht ausreichend vorhanden und bestellbar."

Deshalb fordert die Ärztekammer: Es brauche "ausreichend antivirale Medikamente wie Tamiflu" und "Influenza-Tests als Kassenleistung". Es dürfe keine "zweite Causa Paxlovid geben".

Rauch: "Amüsiert mich ein bisschen"

"Das amüsiert mich ein bisschen", kommentierte Rauch die Kritik der Ärztekammer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Es gebe "erstmals in Österreich ein nationales Impfprogramm zum Thema Grippe-Impfung" - dieses sei "mit unglaublicher Mühe" auf den Weg gebracht worden.

"Da davon zu sprechen, nicht vorbereitet zu sein, dem kann ich nichts abgewinnen, dem kann ich nicht folgen", so Rauch. Weiter kommentierte der Gesundheitsminister die Kritik nicht.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Wiener Ärztekammer kritisiert einmal mehr den Gesundheitsminister.
  • Diesmal wegen der - aus ihrer Sicht - mangelnden Vorbereitung auf die Grippe-Welle.
  • Demnach habe Rauch "trotz mehrfacher Warnungen seine Hausaufgaben nicht gemacht und ist auf die Influenza-Welle nicht ausreichend vorbereitet", heißt es von Naghme Kamaleyan-Schmied.
  • "Die bundesweite Impfkampagne entpuppte sich als Flop, bei der kostenlosen Influenza-Impfung handelte es sich um eine Mogelpackung mit Selbstbehalt und Impfstoff war oft aufgrund mangelhafter Logistik nicht ausreichend vorhanden und bestellbar."
  • "Das amüsiert mich ein bisschen", kommentierte Rauch die Kritik der Ärztekammer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.