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Im Vatikan beginnt die Zeit der Sedisvakanz

Heute, 09:05 · Lesedauer 2 min

Mit dem Tod Franziskus ist das Pontifikat des ersten südamerikanischen Pontifex zu Ende gegangen. Zwischen zwei Pontifikaten liegt immer eine zumindest mehrwöchige Zeit der "Sedisvakanz", in der der Heilige Stuhl verwaist ist. Während dieser Zeit übernehmen die Kardinäle das Regiment im Vatikan und in der Weltkirche.

Der purpurne Senat erlebt in dieser Periode seine Sternstunde. Er tagt täglich in Generalkongregationen und bereitet vor allem das Begräbnis des alten Papstes und das Konklave, die Neuwahl des Kirchenoberhaupts, vor.

Beim Konklave sind alle Kardinäle wahlberechtigt, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Länge der Sedisvakanz hängt davon ab, wie schwierig sich die Suche nach einem neuen Papst gestaltet. Selten dauerte es zwei Jahre und neun Monate wie 1268-1271 in Viterbo, als die Kardinäle Gregor X. zum Papst wählten. Fünfmonatige Konklaven wie im Jahr 1740 sind dagegen keine Seltenheit.

Die Macht der Kardinäle wird allerdings durch das Kirchenrecht stark eingeschränkt. Sie dürfen während der Sedisvakanz nämlich nur Entscheidungen treffen, die keinen Aufschub dulden. Außerdem dürfen von den Päpsten erlassene Gesetze während der Vakanz in keiner Weise korrigiert oder abgeändert werden.

Mit der Führung der ordentlichen Angelegenheiten der Kirche ist eine Sonderkongregation betreut, der nicht alle Kardinäle angehören. Sie wird vom Kardinal-Camerlengo geleitet, der als Generalvikar der Diözese Rom eine herausragende Stellung während der Sedisvakanz einnimmt. Der derzeitige päpstlichen Kämmerer ist der irischstämmige US-Kardinal Kevin Farrell.

Zusammenfassung
  • Mit dem Tod von Papst Franziskus endet das erste südamerikanische Pontifikat, und es beginnt die Sedisvakanz, in der der Heilige Stuhl verwaist ist.
  • Während dieser Zeit übernehmen die Kardinäle die Leitung im Vatikan und bereiten das Begräbnis sowie das Konklave vor, bei dem Kardinäle unter 80 Jahren wahlberechtigt sind.
  • Der Kardinal-Camerlengo, aktuell der irischstämmige US-Kardinal Kevin Farrell, leitet die Sonderkongregation für ordentliche Angelegenheiten der Kirche.