Hunderte Teilnehmer bei Anti-Kriegs-Demonstration in mehreren Städten
Mehr als 500 Menschen haben am Samstagnachmittag am Wiener Platz der Menschenrechte gegen Russland und jenen Krieg in der Ukraine protestiert, den der russische Präsident Wladimir Putin am 24. Februar angeordnet hatte. In äußerst emotionalen Reden erklärten Aktivisten der ukrainischen Diaspora mit Tränen in den Augen, dass die Ukrainer sich nie mit einer russischen Besetzung ihrer Heimat abfinden würden.
Man werden nun jeden Tag hier stehen, bis Frieden in der Ukraine herrsche, rief eine Aktivistin in ihr Mikrofon. Sie wandte sich an "Putinversteher" und Unterstützer der Politik des Kreml. "Wir können es nicht zulassen, dass die Mörder des Putinregimes unter uns leben", sagte sie.
PULS 24 Reporterin Marie Salzmann berichtet von der Demonstration in Wien.
In einer Rede auf Russisch forderte die Diaspora-Vertreterin anwesende russische Staatsbürger auf, ihre Verwandten in Russland anzurufen, damit sie in ihrer Heimat auf die Straße gehen. Schweigen sei nun Teilhabe, erklärte sie. Der russischen Botschaft sowie russischen Firmen in Österreich kündigte sie an, dass ihre ruhigen Tage gezählt seien.
Massive Vorwürfe erhob eine gebürtige Ukrainerin gegen die österreichische Außenpolitik. Die Tatsache, dass Österreich den russischen Präsidenten 2014 als erstes EU-Land nach der Annexion der Krim empfangen habe, habe Wladimir Putin gezeigt, dass er das machen darf. "Wir sterben, weil ihr bereit wart mit ihm zu sprechen", erklärte sie.
Graz
Mehrere Hundert Menschen haben sich Samstagnachmittag am Grazer Hauptplatz zu einer Solidaritätskundgebung zur Lage der Ukraine zusammengefunden. Sie schwenkten Fahnen mit den ukrainischen Landesfarben gelb und blau sowie die Europa-Flagge, hielten Schilder mit "Stop Putin" hoch und baten um Hilfe und Spenden für die Bevölkerung in der Ukraine. Die Polizei schätzt, dass bis zu 500 Menschen daran teilgenommen haben.
"Save Ukraine", "No War" und "Putin Terrorist" war unter anderem auf den Schildern zu lesen. Mehrere Redner, darunter auch die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) und NEOS-Gemeinderat Philipp Pointner, wiesen auf die dramatische Lage in der Ukraine hin. Andere wiederum baten um Spenden: "Jede Hilfe zählt." Für die bisher gefallenen Opfer des Krieges wurde auch eine Schweigeminute abgehalten. Insgesamt verlief die Kundgebung friedlich. Im Publikum waren auch Grünen-Landessprecherin Sandra Krautwaschl und Abgeordneten-Kollege Georg Schwarzl.
Lichtermeer
Hunderte Menschen sind auch am Abend zum Lichtermeer auf den Hauptplatz gekommen. Die meisten hatten Kerzen, Lampen oder Laternen dabei. Am Erzherzog-Johann-Brunnen war ein Transparent mit der Aufschrift "Ohne Frieden ist alles nichts" zu sehen. Das Publikum war bunt gemischt: Viele Familien mit Kindern, aber auch ältere Menschen kamen zum Lichtermeer und zeigten damit Solidarität. Die Redner und Rednerinnen forderten eine "friedliche Lösung" für den Konflikt im Osten Europas. Eine Musikgruppe spielte "Blowin' in the Wind".
Lichtermeer auch in Salzburg
Im Salzburger Dom haben Erzbischof Franz Lackner und die ukrainische griechisch-katholische Gemeinde Salzburgs am Samstagabend gemeinsam um Frieden in der Ukraine gebetet. An dem Friedensgebet mit zahlreichen Gläubigen beteiligten sich laut Kathpress auch Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen christlichen Kirchen in Salzburg.
Auf Initiative der Katholischen Jugend, der Loretto-Jugend und weiterer christlicher Jugendorganisationen wurde am Ende des Gottesdienstes eine in ukrainischen Landesfarben geschmückte Friedenskerze entzündet. Im Anschluss bildeten die Gläubigen mit Kerzen ein Lichtermeer auf dem Domplatz.
Zusammenfassung
- Mehr als 500 Menschen haben am Samstagnachmittag am Wiener Platz der Menschenrechte gegen Russland und jenen Krieg in der Ukraine protestiert, den der russische Präsident Wladimir Putin am 24. Februar angeordnet hatte.
- In äußerst emotionalen Reden erklärten Aktivisten der ukrainischen Diaspora mit Tränen in den Augen, dass die Ukrainer sich nie mit einer russischen Besetzung ihrer Heimat abfinden würden.
- Schweigen sei nun Teilhabe, erklärte sie.