Hitlerbart auf Magistratsfest - Akt bei Staatsanwaltschaft
Anlass für das LSE zu ermitteln, war ein Foto vom vergangenen Sommerfest des Magistrats, auf dem ein Bediensteter mit einem aufgeklebten Hitlerbart und Seitenscheitel zu sehen ist, bestätigte LSE-Leiter Michael Tischlinger einen Bericht der Zeitung "Der Standard" am Donnerstag. Besagtes Bild wurde Ende 2024 publik. Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) sprach von einem alkoholbedingten Vorfall, der Dienststellenleiter habe dem Mann den Bart heruntergerissen und ihn zurechtgewiesen. Der betrunkene Mitarbeiter will nichts mitbekommen haben. Er bekam lediglich wegen seines Alkoholkonsums einen dienstrechtlichen Verweis und musste sich einer Beratung unterziehen.
Bei der Einvernahme des Fotografen des Bildes, habe dieser besagten Dienststellenleiter aber belastet, so Tischlinger. Er soll den Bart aufgeklebt haben. Rabl hat aufgrund dieser bekannt gewordenen Vorhaltungen am Donnerstag mit dem Dienststellenleiter ein Gespräch geführt. Dieser habe alles bestritten und führte einen ihn entlastenden Zeugen an.
Im Zuge der Ermittlungen des LSE rund um das Sommerfest tauchte ein weiterer Verdacht auf. Diesmal ging es um einen Foto von der Weihnachtsfeier des Magistrats 2024. Auf diesem sind der Dienststellenleiter, der Hitlerbartträger sowie eine dritte Person an einem Stehtisch abgelichtet. Auf dem Bild sieht es so aus, als ob die drei einschlägige Grüße zeigen würden: der Leiter vermeintlich das rassistische White-Power-Zeichen, der Bedienstete den Kühnen-Gruß und ein Mann streckte den rechten Arm in die Höhe. Der Abschlussbericht des LSE hierzu werde für kommende Woche erwartet, entnimmt der Staatsanwaltschaftssprecher einer Aktennotiz.
Jener zum Sommerfest liegt bereits vor. Darin werden auch der Fotograf und jene Person, die das Bild in Umlauf brachte, als Beschuldigte geführt, da sie einschlägiges Material angefertigt und verbreitet haben. Daher habe man sie formalrechtlich auch als Beschuldigte angeben müssen, so Tischlinger. Rabl erklärte, den Ausgang des Verfahrens abzuwarten, bevor über dienstrechtliche Konsequenzen entschieden werde. Der Vorfall auf der Weihnachtsfeier ist für ihn jedenfalls eindeutig. Auf einem Video sei "klar erkennbar", dass es sich um keine rechtsextremen Gesten gehandelt habe.
Zusammenfassung
- Der erste Abschlussbericht des LSE liegt bereits vor, während der zweite Bericht nächste Woche erwartet wird. Der Bürgermeister von Wels, Andreas Rabl, wartet den Ausgang der Ermittlungen ab, bevor über dienstrechtliche Konsequenzen entschieden wird.