Gespräche über Gaza-Waffenruhe gehen weiter
Die militante Palästinenser-Organisation Hamas verlangt ein Waffenstillstandsabkommen, das den Krieg im Gazastreifen zu beenden solle. Netanyahu hatte erklärt, der Konflikt sei erst dann beendet, wenn die Hamas besiegt sei.
Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, war am Sonntag laut einem Medienbericht zu indirekten Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg in Rom angekommen. Er werde in der italienischen Hauptstadt mit CIA-Chef William Burns sowie dem katarischen Premier Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und dem ägyptischen Geheimdienstminister Abbas Kamel zusammentreffen, berichtete die israelische Nachrichtenseite ynet.
Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Hamas, bei denen die USA, Katar und Ägypten vermitteln, verlaufen seit Monaten sehr schleppend. Seit Mai kreisen sie um einen mehrstufigen Plan von US-Präsident Joe Biden, der am Ende eine dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Krieg vorsieht. Außerdem sollen die Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden.
Die erste Phase von Bidens Plan sieht eine Waffenruhe von rund sechs Wochen vor. In diesem Zeitraum würde eine bestimmte Gruppe von Geiseln freigelassen. Die Hamas hat nach israelischer Zählung 115 von ihnen in ihrer Gewalt, von denen aber viele nicht mehr am Leben sein dürften.
Im Gegenzug würden Palästinenser freikommen, die in Israel inhaftiert sind. In der nächsten Phase würden die Kämpfe dann dauerhaft eingestellt und die verbliebenen Geiseln freigelassen. In einer letzten Phase soll dem Entwurf zufolge der Wiederaufbau des Gazastreifens beginnen. Zuletzt hatte Netanyahu zusätzliche Bedingungen formuliert, die für die Hamas inakzeptabel sein dürften.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit 1.200 Toten, das die Islamisten der Hamas zusammen mit anderen Gruppen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober des Vorjahres im Süden Israels begangen hatten.
Zusammenfassung
- Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen sollen in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Unterhändler aus Israel, Ägypten, Katar sowie CIA-Direktor William Burns haben in Rom strittige Punkte erörtert.
- US-Präsident Joe Biden hat einen mehrstufigen Plan vorgeschlagen, der eine dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Krieg vorsieht. Die erste Phase sieht eine sechs Wochen lange Waffenruhe und die Freilassung einer Gruppe von Geiseln vor.
- Die Hamas hält nach israelischer Zählung 115 Geiseln in ihrer Gewalt, von denen viele möglicherweise nicht mehr am Leben sind. Der Gaza-Krieg wurde durch ein Massaker am 7. Oktober des Vorjahres ausgelöst, bei dem 1.200 Menschen starben.