Keine Trump-kritische Komikerin beim Korrespondentendinner
Beim WHCA-Dinner ist es Tradition, dass ein Komiker den aktuellen Präsidenten humorvoll aufs Korn nimmt. Heuer hätte die Komikerin Amber Ruffin auftreten sollen. Sie hatte Trump bereits im Voraus kritisiert und gewitzelt, dass niemand zu dem für den 26. April geplanten Dinner mit ihm kommen wolle. Das Weiße Haus hatte wegen Ruffins geplanten Auftritts Kritik an ihr und der Vereinigung der Korrespondenten im Weißen Haus geübt.
"Zu diesem folgenschweren Zeitpunkt für den Journalismus will ich sicherstellen, dass der Fokus nicht auf einer Politik der Spaltung, sondern ausschließlich auf der Auszeichnung unserer Kollegen für ihre außergewöhnliche Arbeit und die Vergabe von Stipendien und Mentorenschaften an die nächste Generation von Journalisten liegt", begründete Daniels die Absage an Ruffin. Weitere Details würden kurz vor der Veranstaltung bekannt gegeben.
Ein Sprecher des Weißen Hauses nannte Daniels Stellungnahme eine "Ausrede". Seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus am 20. Jänner ist seine Regierung mit der WHCA wiederholt aneinandergeraten. Im Februar entzog sie der WHCA das fast ein Jahrhundert alte Recht zu entscheiden, welche Medienvertreter aus dem Oval Office im Weißen Haus oder der Präsidentenmaschine Air Force One berichten dürfen.
Konflikt mit Nachrichtenagentur AP hallt noch nach
Das Weiße Haus verwehrt außerdem Journalisten der Nachrichtenagentur AP den Zugang zu Oval Office und Air Force One, weil diese weiter vom Golf von Mexiko spricht und nicht den von Trump verordneten Namen "Golf von Amerika" verwendet. AP hat in der Sache drei Vertreter des Weißen Hauses verklagt. Die Nachrichtenagentur argumentiert, die Verweigerung des Zugangs zu Pressegesprächen des Präsidenten verletze die in der US-Verfassung garantierte Pressefreiheit.
Das jährliche Korrespondenten-Dinner wird seit 1920 von der einflussreichen White House Correspondents' Association organisiert. Dabei kommen Journalisten und Vertreter des Weißen Hauses zusammen, auch die Teilnahme des Präsidenten hat eine lange Tradition.
Zusammenfassung
- Die WHCA hat den Auftritt der Trump-kritischen Komikerin Amber Ruffin beim traditionellen Dinner am 26. April abgesagt, um den Fokus auf die Auszeichnung von Journalisten zu legen.
- Seit Trumps Rückkehr ins Weißen Haus am 20. Jänner gibt es wiederholt Konflikte mit der WHCA, darunter der Entzug des fast ein Jahrhundert alten Rechts, Medienvertreter zu bestimmen.
- Die Nachrichtenagentur AP verklagt Vertreter des Weißen Hauses, da Journalisten der Zugang zu Pressegesprächen verweigert wurde, was als Verletzung der Pressefreiheit angesehen wird.